Heizkosten: Wie spart man richtig?

Dabei haben kleine Tricks oftmals eine größere Wirkung als man zunächst vermuten würde, und das ohne den Wohnkomfort wesentlich einzuschränken. So können Sie Ihren Heizölverbrauch und somit auch Ihre Heizkosten mit den folgenden Tipps um 10 bis 20 Prozent senken.

1. Richtig Heizen

Grundsätzlich kann man mit jedem Grad, um die man die Temperatur in einem Raum senkt, in etwa 5 Prozent an Energie einsparen. Dabei muss man es nicht übertreiben und die Temperatur so weit absenken, dass man im Kalten sitzt. Um bewusster zu Heizen reicht schon eine Reduzierung der Raumtemperatur um ein Grad, was den wichtigen Wohlfühlfaktor im eigenen zu Hause kaum beeinträchtigt.

Übrigens ist es ein Irrglaube, dass sich ein Raum schneller aufheizt, wenn man die Heizkörper auf eine möglichst hohe Stufe stellt. Egal ob eine mittlere oder hohe Stufe, ein Raum heizt sich stets gleich schnell auf, denn mit den Thermostatventilen legt man ausschließlich die Höchsttemperatur eines Raumes fest. Somit erreicht die Raumtemperatur genauso schnell die zumeist erwünschten 20-21 Grad, wenn man den Heizkörper auf Stufe 3 stellt wie, wenn man diesen auf Stufe 5 stellen würde. Bei Stufe 5 stoppt die Erwärmung des Raumes nur eben nicht, sondern geht weiter nach oben.

Unterschiedliche Raumtemperaturen

Zudem muss nicht jeder Raum gleich warm sein. Zwar hat jeder Mensch seine eigene Wohlfühltemperatur, aber in der Regel liegt die ideale Temperatur in Wohn-, Ess- und Arbeitszimmern bei 20 Grad. In Badezimmern darf es zumeist gerne etwas wärmer sein, dort geben die meisten Menschen die Idealtemperatur mit 22 oder 23 Grad an. In Schlafzimmern und Küchen reicht hingegen häufig schon eine Temperatur von 16 bis 18 Grad aus, um keinen Komfortverlust wahrzunehmen. Zudem schlafen viele Menschen bei leicht gesenkter Temperatur besser, weshalb man die Heizung im Schlafzimmer gerne auch mal eine Stunde vor dem Schlafen gehen etwas runterdrehen kann, ohne frieren zu müssen.

Heizen in der Nacht oder im Urlaub

Aus Bequemlichkeit leider häufig viel zu wenig beachtet ist die Möglichkeit, die Heiztemperatur in der Nacht oder wenn niemand zu Hause ist, über die zentrale Regelung der Heizung herunterzufahren. Besonders während des Urlaubs und wenn sich in den eigenen vier Wänden zu den gleichen Uhrzeiten regelmäßig niemand aufhält, wie z. B. während der Arbeitszeit, kann man kräftig Heizkosten sparen. Die meisten Heizungsanlagen bieten hierfür die Möglichkeit, Einstellungen vorzunehmen, wann die Heizung keine oder weniger Wärme zur Verfügung stellen muss.

Darüber hinaus kann man die Heizkörper auch manuell weiter runterdrehen oder sogar in die Frosteinstellung setzen. Auch bei dieser Methode gibt es die Möglichkeit der Automatisierung, indem man eine Zeitschaltuhr am Thermostat anbringt. Genau wie bei der zentralen Einstellung an der Heizung können Sie so die Temperatur runterfahren, wenn Sie keine Wärme benötigen und auch wieder hochfahren, bevor Sie nach Hause kommen. Mit dieser Methode merken die meisten Verbraucher gar nicht, dass die Heizung über mehrere Stunden des Tages aus war.

Unbedingt beachten sollte Sie jedoch, dass die Räume während Ihrer Abwesenheit nicht komplett auskühlen. Gerade in den Wintermonaten kann es schnell passieren, dass die Raumtemperatur unter 16 Grad fällt. Dann droht Schimmelbildung und zudem kann für das erneute Aufheizen der Räume mehr Energie benötigt werden, was sich wiederum negativ auf die Heizkosten auswirkt.

2. Heizkörper nicht zustellen oder zuhängen

Alle Heizkörper und vor allem die daran befindlichen Thermostate sollten stets frei liegen. Sie sollten darauf achten, dass möglichst keine Möbelstücke oder Vorhänge die Heizkörper verdecken, denn dadurch entstehen lokale Wärmestauungen, die dazu führen, dass der Energiebedarf, der benötigt wird, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, deutlich zunimmt. Dies ist übrigens auch der Fall, wenn die Heizkörper nur teilweise verdeckt sind.

Außerdem sollte Sie Heizkörper nicht für die Trocknung Ihrer Wäsche benutzen. Neben dem Effekt des Wärmestaus, der sich durch die Verdeckung des Heizkörpers ergibt, sorgt die nasse Wäsche auch dafür, dass mehr Feuchtigkeit in den Wohnraum gelangt. Dies kann auf Dauer zur Schimmelbildung führen.

3. Regelmäßig Lüften

Neben dem bewussten Heizen und der Beachtung der technischen Möglichkeiten der Heizung und an den Heizkörpern, hilft auch das richtige Lüften der Räume dabei Heizkosten zu sparen. So sollten Sie Ihre Fenster nicht permanent in der Kippstellung haben, sondern besser mehrmals täglich über einen kurzen Zeitraum von circa fünf Minuten lüften. Dabei sollten Sie Ihre Fenster vollständig öffnen und die Heizkörper komplett herunterdrehen. Mit dieser Methode kommt es zu einem schnelleren und effizienteren Luftaustausch und es entweicht nicht konstant Wärme über das leicht geöffnete Fenster.

4. Fenster und Türen abdichten

Undichte Fenster und Türen führen häufig zu einem unnötigen Wärmeverlust, weshalb es sich lohnt alle Dichtungen und Fugen ab und zu auf undichte Stellen zu überprüfen. Dabei kann man undichte Stellen besonders einfach aufspüren, wenn man ein Feuerzeug oder eine Kerze in die Nähe der Fenster und Türen hält. Bewegt sich die Flamme, so ist schnell und zuverlässig klar, dass Sie die betroffene Dichtung nachbessern müssen. Bei undichten Haustüren bietet es sich an, abends einfach eine Zugluftrolle oder alte Decke vor die Tür zu legen, umso kleinere Abstände zum Boden abzudichten.

Darüber hinaus sollten Sie Ihre Fenster in der Nacht verdunkeln, denn ein Teil der Wärme geht regelmäßig über die Fenster verloren. Tagsüber macht eine Verdunklung natürlich wenig Sinn, aber in der Nacht ist es ratsam Vorhänge, Roll- oder Fensterläden zu schließen, damit die Wärme im Haus bleibt.


Neben den aufgeführten Tipps sollte man zudem seine Heizungsanlage regelmäßig prüfen und die Heizkörper entlüften, denn zu viel Luft in den Heizungsrohren und/oder starke Rußablagerungen in der Heizung können Ihren Heizölverbrauch um rund 10 Prozent erhöhen. Ausführliche Informationen dazu finden Sie unter Check der Heizungsanlage.

5. Günstiges Heizöl kaufen

Unabhängig davon, ob Sie die aufgeführten Tipps befolgen oder nicht, eine der besten Methoden, um Ihre Heizkosten zu senken, bleibt natürlich bei zuverlässigen Händlern günstig Heizöl zu kaufen. Hierfür ist es wichtig, jederzeit gut über die Entwicklungen auf dem globalen Ölmarkt und dem heimischen Heizölmarkt informiert zu sein und Heizölpreise zu vergleichen.

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