Rohölpreise zum Wochenstart im Plus | Aktuelle Ölmarkt-News vom 14.08.2017

um 10:07 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise sind am Freitag zunächst weiter gefallen, haben dann aber heute Morgen ins Plus gedreht. So legte die Nordsee-Ölsorte BRENT am Montagmorgen um 0,6 $/b zu und notierte somit bei 52,1 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI kletterte um knapp 0,7 $/b und wurde am Montagmorgen bei 48,8 Dollar/Barrel gehandelt.

Nachdem die OPEC ihren Monatsbericht vorgelegt hatte, veröffentlichte am Freitag auch die Internationale Energieagentur (IEA) ihren viel beachteten Monatsreport. In diesem prognostizierte die IEA, dass die Nachfrage nach Rohöl in diesem Jahr etwas stärker wachsen wird als zunächst erwartet wurde. Außerdem gab die Agentur bekannt, dass die globalen Öllagerbestände im Juni und im Juli spürbar zurückgegangen sind.

Neben diesen preisstützenden Faktoren stellte die IEA jedoch auch fest, dass die weltweiten Öllager immer noch deutlich über dem, von der OPEC angestrebten Fünf-Jahresschnitt liegen. Außerdem wurde die Förderkürzung der OPEC-Allianz zuletzt nur noch zu 75% eingehalten und die OPEC-Mitglieder, die sich nicht an der Förderreduzierung beteiligen, haben ihre Ölförderung in den vergangenen Monaten deutlich hochgefahren. Da auch die USA viel Öl an die Erdoberfläche pumpen, ist das Ölangebot auf dem Weltölmarkt im Juli insgesamt um gut 0,5 Mio. Barrel gestiegen.



Darüber hinaus geht die IEA davon aus, dass die Nachfrage nach OPEC-Öl in diesem und auch im kommenden Jahr sinken wird, da sich die Beschaffung von Rohöl in den Industrieländern weiter diversifiziert und Nicht-OPEC-Länder Marktanteile gewinnen werden. Dies wird die Marktmacht des Ölkartells weiter schmälern und die, auch jetzt schon nur von mäßigem Erfolg gekrönten, preisbeeinflussenden Maßnahmen weiter erschweren. Bei Anlegern wuchs daher zuletzt die Skepsis, ob es der OPEC gelingen kann, die weiterhin bestehende Überversorgung auf dem Weltölmarkt zu beenden.

Neben den Impulsen vom Ölmarkt hatten sich Börsenhändler in der vergangenen Woche zudem eher auch sichere Anlageformen konzentriert. Der raue Ton und die sich dadurch zuspitzende Lage im Nordkorea-Konflikt hatten dafür gesorgt, dass Händler mehr auf Gold oder Staatsanleihen setzten und weniger auf riskantere Anlagen, zu denen auch Rohöl gehört.

Am Devisenmarkt erholte sich der €uro wieder von dem zuletzt überraschend starken Rücksetzer gegen den US-Dollar. So stand die europäische Gemeinschaftswährung zum Wochenstart wieder klar über 1,18 Dollar/€uro und die Aussichten auf einen steigenden €urokurs sind weiterhin gut.

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