Rohölpreise scheinen sich zu stabilisieren | Aktuelle Ölmarkt-News vom 19.09.2017

um 09:42 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nach den Preisanstiegen der letzten Tage, haben sich die Ölpreise auf den heutigen Dienstag stabilisiert. So notierte die US-Ölsorte WTI am Dienstagmorgen unverändert bei 50 Dollar/Barrel und die Nordsee-Ölsorte BRENT gab um 0,2 $/b nach und wurde am Dienstagmorgen bei 55,5 Dollar/Barrel gehandelt.

Im Verlauf der vergangenen Woche hatten die aktuellen Monatsberichte der OPEC und der Internationale Energieagentur (IEA), die beide die Prognosen zur weltweiten Nachfrage nach Rohöl anhoben, zu steigenden Ölpreisen geführt. So geht die IEA davon aus, dass das Wachstum der globalen Ölnachfrage noch in diesem Jahr auf 1,6 Millionen Barrel pro Tag steigen werde, weil die Konjunktur in den westlichen Industrienationen, aber vor allem auch in China anzieht.

 

Ölpreis an der Börse

 

Darüber hinaus haben sich Vertreter der OPEC und Russlands wohl darauf verständigt, dass man die aktuell gedrosselte Ölförderung mindestens bis Mitte 2018 beibehalten will. Zudem teilte Saudi-Arabien mit, dass das Königreich mit 6,7 Millionen Barrel, im Juli so wenig Rohöl exportiert hat wie seit drei Jahren nicht mehr. Damit setzt der OPEC-Leader ein klares Zeichen, dass er seine Anstrengungen im Kampf gegen das globale Überangebot an Rohöl zuletzt intensiviert hat.

Und auch aus den USA kamen zuletzt keine Anzeichen, dass man einen Ölpreisanstieg zwangsläufig zur Ausweitung der Schieferölförderung nutzen muss, denn auch die stets unter erheblichem Preisdruck arbeitende US-Schieferölindustrie hat derzeit wohl wenig an steigenden Ölpreisen auszusetzen. Einige Schieferölfirmen hatte zudem schon vor Wochen angekündigt, dass sie ihre Jahresziele bereits erreicht haben und daher ihre Investitionen vorerst zurückgefahren haben. Es erscheint somit auch stimmig, dass die Anzahl der aktiven Ölbohrlöcher in den USA zuletzt abgenommen hatte. So hatte der Ölfirmenausrüster Baker Hughes in der letzten Woche einen Rückgang der Bohrlöcher von 756 auf 749 Anlagen gemeldet.

Nachdem der €uro am Devisenmarkt in der vergangenen Woche einen spürbaren Rücksetzer gegen die Ölwährung Dollar hinnehmen musste, konnte die europäische Gemeinschaftswährung zum Wochenstart wieder an Fahrt aufnehmen. So legte der €uro gestern spürbar zu und notierte am Dienstagmorgen nur noch knapp unter der Marke von 1,20 Dollar/€uro.

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