Rohölpreise pendeln sich ein | Aktuelle Ölmarkt-News vom 21.02.2018

um 09:03 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Am Ölmarkt fehlt es zurzeit an neuen Impulsen, weshalb die Ölpreise derzeit nach einer neuen Richtung suchen. Diese Richtungssuche hat das Potential für eine längerfristige Seitwärtsbewegung, denn insgesamt scheinen sich die Ölpreise auf das aktuelle Preislevel einzupendeln. Zumindest gab die Nordsee-Ölsorte BRENT, nach dem jüngsten Preisanstiegen, am gestrigen Handelstag wieder um 0,7 $/b nach und wurde am Mittwochmorgen bei 64,8 Dollar/Barrel gehandelt. Auch die US-Ölsorte WTI fiel um 1,1 $/b und stand am Morgen bei 61,2 Dollar/Barrel.

Nachdem die Ölpreise in der ersten Monatshälfte rund zehn Prozent an Wert eingebüßt hatten und dann eine Gegenbewegung folgte, steht nun wohl eine Konsolidierungsphase an, in welcher Händler auf neue richtungsweisende Impulse warten um die Ölpreise in die eine oder andere Richtung zu handeln. Allerdings sind neue Nachrichten zurzeit Mangelware am Ölmarkt. Ein Großteil des spekulativen Preisanstieges der vergangenen Monate wurde den Ölpreisen Anfang Februar entzogen und auch die nun wieder bessere Stimmung an den Börsen und der schwächere Dollarkurs sind eingepreist.

Auch die anziehende globale Ölnachfrage sowie die Förderkürzung der OPEC-Allianz und auf der anderen Seite das Wachstum des US-Ölmarktes, sind in der aktuellen Preissetzung bereits berücksichtigt. Somit könnte das jetzige Ölpreisniveau ein Gleichgewicht darstellen, welches uns über einen längeren Zeitraum begleiten wird. Die OPEC hat ihr wichtigstes Ziel eines Ölpreises von gut 60 Dollar/Barrel erreicht und gleichzeitig deckelt die steigende US-Ölförderung den Ölpreis nach oben. Ob jedoch von Seiten der, in den vergangenen Jahren stets unter enormen Preisruck arbeitenden Schieferölindustrie ein Interesse daran besteht die Ölpreise wieder unter die 60-Dollar-Marke zu drücken, darf bezweifelt werden.

 



Dennoch wird erwartet, dass die Ölförderung in den USA weiter anziehen wird und im Laufe des Jahres über 11 Mio. Barrel pro Tag steigen könnte. Dieser Anstieg könnte jedoch auch nur die steigende Nachfrage nach Ölprodukten auf dem Weltölmarkt decken, so dass die US-Ölförderer Marktanteile gewinnen, sich aber am aktuellen Angebots-Nachfrage-Verhältnis wenig ändert. Für die OPEC scheinen die Marktanteilsverluste hinnehmbar zu sein, auch weil langfristig davon ausgegangen werden kann, dass sich das Ölkartell wieder Marktanteile zurückholen wird.

Daher gab es von Seiten der OPEC zuletzt auch wieder ein klares Bekenntnis zur Förderobergrenze der Allianz rund um die OPEC und Russland. So werde das Ölkartell, laut dem saudischen Energieminister, eine Verengung des Ölmarktes akzeptieren und kein vorzeitiges Ende der Förderkürzungen in Erwägung ziehen. Zudem soll die Kooperation zwischen der OPEC und Russland vertieft werden, um wieder eine stärker preisbestimmende Position am Ölmarkt einzunehmen.

Kurzfristig betrachtet könnten für die Ölpreise neue Impulse vom US-Ölmarkt kommen, denn dort stehen mit einem Tag Verspätung, am Donnerstag die allwöchentlichen Zahlen des US-Energieministeriums zur Veröffentlichung an. Zudem könnte auch die Geopolitik die Ölpreise bald wieder stärker beeinflussen, denn die jüngsten Entwicklungen in Syrien lassen immer wieder neue Konflikte entstehen, an denen ölreiche Staaten und Weltmächte beteiligt sind.

Am Devisenmarkt scheint sich der €uro-Dollar-Wechselkurs zurzeit ähnlich wie die Preise am Ölmarkt auf eine neues Niveau einzupendeln. Nach den deutlichen Auf- und Abbewegungen der letzten Wochen, notierte der €uro am Mittwochmorgen bei gut 1,23 Dollar/€uro.

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