Rohölpreise auf Mittwoch unverändert | Aktuelle Ölmarkt-News vom 23.08.2017

um 08:08 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die Ölpreise zum Wochenstart wieder nach unten korrigiert hatten, war am Dienstag ein recht volatiler Handelsverlauf ohne klare Richtung zu verzeichnen. Unterm Strich veränderten sich die Ölpreise dabei jedoch kaum und auch heute Morgen blieben die Ölnotierungen konstant. So gab die Nordsee-Ölsorte BRENT zur Wochenmitte um 0,2 $/b nach und stand am Morgen bei 51,7 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI legte hingegen um minimale 0,1 $/b zu und wurde am Mittwochmorgen bei 47,7 Dollar/Barrel gehandelt.

Die Angebots-Lage auf dem Weltölmarkt weiterhin so gut, dass zurzeit kein Ende der weiterhin bestehenden Überversorgung in Sicht ist. Die USA und Russland fördern Öl in der Nähe ihres jeweiligen Rekordhochs und auch die gesamte Ölförderung der OPEC ist in den vergangenen Monaten gestiegen, Außerdem wurde die Förderkürzung der OPEC-Allianz zuletzt nur teilweise eingehalten und eine erneute Verlängerung über das erste Quartal 2018 hinaus oder gar eine Ausweitung der Förderreduzierung erscheint derzeit unwahrscheinlich.

Auf der anderen Seite ist die bestehende Überversorgung des Weltölmarktes aber auch schon eingepreist, was der Grund für den aktuell niedrigen Ölpreis ist. Zudem gibt es hier und dort auch immer mal wieder preisstützende Meldung, wie z.B. die gesunkenen US-Öllagerbestände oder aktuell die mögliche Schließung des größten Ölfeldes in Libyen, welches in diesem Jahr allerdings schon mehrfach Ziel von Milizen-Angriffen geworden und kurzfristig ausgefallen ist.

 

 

Viel Spielraum nach unten gibt es für die Ölnotierungen daher nicht, weshalb sich für die kommenden Monate eher die Frage stellt ob es Spielraum nach oben gibt und wenn ja, wie hoch dieser wohl sein mag. Aus den oben genannten Gründen erscheint das Aufwärtspotential derzeit aber ebenfalls gering. Somit halten sich die preistreibenden und preisstützenden Faktoren am Ölmarkt zurzeit die Waage.

Im Grunde genommen herrscht dieser Zustand aber nicht erst jetzt vor sondern besteht bereits seit einer längeren Zeitspanne. So lag der Preis für Rohöl der Sorte BRENT genau vor einem Jahr bei 50 Dollar/Barrel. Dann zogen die Ölpreise zwischen Ende September 2016 und Januar 2017, aufgrund des damaligen OPEC-Beschlusses zur Förderreduzierung an. Dieser Anstieg wurde etwa ab April 2017 wieder zurückgenommen, weil sich abzeichnete, dass die Ziele der OPEC mit den getroffenen Maßnahmen nicht erreicht werden konnten, auch weil sich die Schieferölförderung in den USA sehr preisrobust zeigte. Und heute, genau ein Jahr später, wird BRENT-Rohöl mit knapp 52 Dollar/Barrel nur leicht höher gehandelt.

Am Devisenmarkt hält sich der €uro weiterhin stabil gegen die Ölwährung Dollar. Zwar konnte die gestrige Marke von 1,18 $/€ nicht gehalten werden, aber mit 1,176 steht der €uro, trotz der Äußerungen der EZB, die den €uro derzeit für überbewertet hält, am Mittwochmorgen weiterhin verhältnismäßig stark da.

Am morgigen Donnerstag trifft sich die Finanzelite der Welt in der Abgeschiedenheit der Rocky Mountains. Auch die Chefs der Notenbanken kommen zusammen um über das diesjährige Motto: "Förderung einer dynamischen Weltwirtschaft“ zu sprechen. Am aktuellen Wachstum der Weltwirtschaft von prognostizierten 3,5 Prozent haben die Notenbanken einen erheblichen Anteil. Doch nun stellt sich die Frage, wie man aus dieser exzessiven Geldpolitik heraus kommt. Das Treffen könnte so richtungsweisend für die Börsen werden, dass sich Händler vor der vermutlich letzten wichtigen Rede von FED-Chefin Yellen erstmal zurückhalten.

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