Rohölpreise auf Mittwoch spürbar gestiegen | Aktuelle Ölmarkt-News vom 06.09.2017

um 09:26 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem auch die Wallstreet, aufgrund eines Feiertages in den USA, mit einem Tag Verspätung in die Handelswoche gestartet ist, nahm der Handel an Fahrt auf und die Ölpreise legten kräftig zu. So wurde die US-Ölsorte WTI auf den heutigen Mittwoch um 1,2 $/b nach oben gehandelt und stand am Morgen bei 48,7 Dollar/Barrel. Auch die europäische Leitsorte BRENT kletterte um 1,0 $/b und wurde am Mittwochmorgen bei 53,2 Dollar/Barrel gehandelt.

Als Grund für den Preisanstieg gaben Händler eine anziehende Nachfrage nach Rohöl an, welche sich aufgrund der raschen Inbetriebnahme der texanischen Ölraffinerien ergeben hat, die zuvor durch Tropensturm Harvey stillgelegt wurden. Da „Harvey“ keine größeren Schäden an den Raffinerien hinterlassen hat gehen Analysten davon aus, dass bald wieder alle betroffenen Raffinerien in Betrieb genommen werden und mit hoher Auslastung dazu beitragen, dass sich das Angebot an Ölprodukten in den USA schnell wieder erholt.

 

 

Ölraffinerie

 

Die Wiederaufnahme des Raffineriebetriebes hat bisher zu steigenden Rohölpreisen und deutlich sinkenden Benzinpreisen geführt, die für den Heizölmarkt relevanten Gasölnotierungen konnten bisher allerdings noch nicht von dieser Entwicklung profitieren. So normalisierte sich der Preisunterschied zwischen Rohöl und Gasöl gestern nicht weiter sondern die Gasölpreise zogen auf ein neues Zwei-Jahres-Hoch an.

Insgesamt scheint sich die Lage am US-Ölmarkt, nach den Überschwemmungen durch Tropensturm "Harvey", relativ schnell wieder zu normalisieren. Allerdings schauen Händler aktuell auf den anziehenden Hurrikan "Irma", der sich gegenwärtig auf die Karibik zubewegt. Meteorologen erwarten zurzeit allerdings nicht, dass auch „Irma“ wieder auf die texanische Küste treffen wird. Derzeit wird davon ausgegangen, dass „Irma“ die Küste von Florida ansteuert und bis zum Auftreffen auch deutlich an Stärke verloren haben sollte. Daher sollte Hurrikan „Irma“ nach jetzigem Stand unbemerkt am Ölmarkt vorüberziehen.

Abgesehen von den Entwicklungen die "Harvey" mit sich gebracht, ist die Nachrichtenlage am Ölmarkt zurzeit recht überschaubar. Die neuen US-Öllagerdaten des US-Energieministeriums werden in dieser Woche erst am Donnerstagabend bekannt gegeben. Von Seiten der OPEC kommen aktuell keine weiteren Aussagen zur Beibehaltung, Ausweitung oder Beendigung, der bis März 2018 laufenden Ölförderobergrenze.

Am Devisenmarkt hat der €uro gestern leicht gegen die Ölwährung Dollar zugelegt und stand am Mittwochmorgen bei starken 1,192 Dollar/€uro. Devisenhändler warten derzeit auf die am Donnerstag stattfindende Ratssitzung der Europäischen  Zentralbank (EZB). Allgemein wird erwartet das die EZB ein Auslaufen der Anleihekäufe im Jahr 2018 bekannt gibt um so langsam aus der sehr lockeren Geldpolitik rauszukommen. An den Leitzinsen dürften sich hingegen nichts ändern, auch wenn die Inflation im Euroraum zuletzt auf 1,5 Prozent gestiegen ist.

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