Rohölpreise auf Mittwoch leicht im Plus | Aktuelle Ölmarkt-News vom 13.09.2017

um 08:32 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise haben am Dienstag leicht zugelegt. Heute Morgen fehlte es dann an weiteren Impulsen, weshalb die Ölnotierungen auf der Stelle traten. Insgesamt kletterte die europäische Leitsorte BRENT zur Wochenmitte um 0,3 $/b und wurde somit am Morgen bei 54,2 Dollar/Barrel gehandelt. Die US-Ölsorte WTI stieg mit knapp 0,2 $/b noch zaghafter und notierte am Mittwochmorgen bei 48,3 Dollar/Barrel.

Nachdem der Fokus am Ölmarkt in den letzten Wochen auf den Wetterereignisse in den USA und den sich daraus möglicherweise ergebenden Veränderungen auf der Nachfrageseite gelegen hat, rückt nun langsam wieder die Angebotsseite in den Mittelpunkt. So meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg in den letzten Tagen mit Bezug auf informierte Kreise, dass die OPEC ihre selbst auferlegte Förderobergrenze mindestens bis Mitte 2018 verlängern möchte. Auch Russland soll zugestimmt haben, dass man sich an der Förderreduzierung weiterhin beteiligen werde.

Ölpreis an der Börse



Wie man allerdings auch gestern wieder klar erkennen konnte, führt eine solche Nachricht nicht mehr zu steigenden Ölpreisen. Die reine Beibehaltung der aktuellen Förderobergrenze verhindert lediglich einen Einbruch der Ölpreise. Nur eine Ausweitung der Förderkürzung könnte den Ölpreisen bei der jetzigen Marktlage wohl einen deutlichen Aufwärtsimpuls geben und zu einem nachhaltig höheren Preis am Weltölmarkt führen. Aber auch im Falle einer Ausweitung wären Marktteilnehmer wohl zunächst skeptisch und würden abwarten, ob sich alle Mitglieder der OPEC-Allianz an die vereinbarten Fördergrenzen halten würden.

Nachdem Hurrikan „Harvey“ und „Irma“ nun erstmal überstanden sind und sich die Lage auf dem US-Ölmarkt stetig normalisiert, haben auch die Spekulationen auf steigende Ölpreise spürbar abgenommen. Der zuletzt relativ hohe Anteil von Spekulationen auf steigende Ölpreise hat dazu geführt, dass besonders die Nordsee-Ölsorte BRENT zurzeit überbewertet scheint und sich somit ein Korrekturpotential nach unten aufgetan hat. Dies ist auch daran zu erkennen, dass sich der Preisunterschied zwischen den beiden Rohölleitsorten BRENT und WTI in den letzten Wochen fast verdoppelt hat. Lag die Preisdifferenz Mitte August noch bei gut drei Dollar je Barrel, so beträgt sie aktuell fast sechs Dollar/Barrel.

Am Devisenmarkt hält sich der €uro weiterhin stabil gegen den Ölwährung Dollar und stand am Mittwochmorgen nahezu unverändert mit 1,198 Dollar/€uro weiterhin auf einem der höchsten Stände seit Dezember 2014.

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