Rohöl BRENT klettert auf 5-Monats-Hoch | Aktuelle Ölmarkt-News vom 14.09.2017

um 08:47 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Monatsberichte der OPEC und auch der Internationalen Energieagentur (IEA) haben am Ölmarkt für neue Impulse gesorgt und den Ölpreisen Aufwind gegeben. So kletterte die europäische Leitsorte BRENT auf den heutigen Donnerstag um gut 0,8 $/b und wurde somit am Morgen mit 55 Dollar/Barrel auf einem neuen 5-Monats-Hoch gehandelt. Auch die US-Ölsorte WTI legte um gut 0,9 $/b zu und notierte am Donnerstagmorgen bei 49,2 Dollar/Barrel.

Nachdem die Nachrichtenlage am Ölmarkt über eine längere Phase durch die Hurrikans Harvey und Irma bestimmt wurde, brachten die aktuellen Monatsberichte der OPEC und der IEA gestern neue Impulse. Ähnlich wie die OPEC, erhöhte auch die IEA in ihrem Bericht die Prognose zur weltweiten Nachfrage nach Rohöl. Die Agentur geht davon aus, dass das Wachstum der globalen Ölnachfrage noch in diesem Jahr um 0,1 Mio. Barrel auf 1,6 Millionen Barrel pro Tag steigen werde. Im kommenden Jahr wird ein Wachstum von 1,4 Mio./Barrel erwartet, so dass die weltweite Ölnachfrage dann bei über 98 Mio. Barrel pro Tag liegen wird.

 

Ölpreis an der Börse


Die Erhöhung der Prognose wurde mit einer steigenden Konjunktur und somit auch einer anziehenden Ölnachfrage in den westlichen Industrienationen, aber vor allem auch in China begründet. Die OPEC gab darüber hinaus auch noch bekannt, dass die Ölförderung des Kartells im vergangenen Monat mit 32,8 Mio. Barrel/Tag deutlich unterm dem Ausstoß des Vormonats lag. Zudem hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg zuletzt gemeldet, dass sich Vertreter der OPEC mit Russland darauf verständigt haben, dass die aktuelle Förderobergrenze mindestens bis Mitte 2018 beibehalten werden soll.

Die Kombination aus weiterhin gedrosselter Förderung der OPEC und Russlands bei gleichzeitig steigender Ölnachfrage, befeuerte die Spekulationen auf steigende Ölpreise gestern neu und beflügelte besonders die Nordsee-Ölsorte BRENT, die auf ein neues 5-Monats-Hoch kletterte. Derzeit kostet Rohöl-Leitsorte BRENT knapp sechs Dollar/Barrel mehr als WTI. Vor einem Monat hatte die Preisdifferenz noch bei gut drei Dollar je Barrel gelegen.

Gestern veröffentlichte das US-Energieministerium zudem die allwöchentlichen Daten zu den Öllagerbeständen in den USA. Erwartungsgemäß spiegelten die Zahlen, aufgrund der Auswirkungen der Wirbelstürme Harvey und Irma, ein verzerrtes Bild wieder. So waren die Rohöllager um 5,8 Mio. Barrel gestiegen, während die Lager der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) um insgesamt 11,6 Mio. Barrel gefallen sind. Insgesamt weisen die US-Öllager somit erneut ein Minus auf und stehen mit aktuell gut 831 Mio. Barrel auf dem tiefsten Stand der letzten zwei Jahre. Allerdings sollte man diese Zahlen vorerst nicht überbewerten.

Am Devisenmarkt musste der €urokurs gestern einen spürbare Rücksetzer gegen die Ölwährung Dollar hinnehmen. Insgesamt ist der €uro seit seinem Langzeithoch vom vergangenen Freitag nun bereits um knapp zwei Prozent gefallen und stand somit am Donnerstagmorgen nur noch bei 1,188 Dollar/€uro.

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