Rückgang der Ölpreise setzt sich fort | Aktuelle Ölmarkt-News vom 31.01.2018

um 08:17 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise haben am Dienstag und Mittwochmorgen an die Verluste vom Wochenauftakt angeknüpft und sind weiter gefallen. Dabei ging die Nordsee-Ölsorte BRENT um weitere 0,4 $/b zurück und notierte am Morgen bei 68,6 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI gab um 0,8 $/b nach und wurde am Mittwochmorgen bei 64,1 Dollar/Barrel gehandelt.

Obwohl der Dollar gestern wieder kräftig unter Druck geriet, scheint der Höhenflug der Ölpreise zunächst ein Ende gefunden zu haben und nun könnte sogar eine spürbare Abwärtskorrektur einsetzen. Seit Mitte 2017 sind die Ölpreise in der Spitze um bis zu 60 Prozent gestiegen und notierten dabei zuletzt auf dem höchsten Stand seit Ende 2014. Seit Jahresbeginn sprechen daher fast alle Marktbeobachter und Analysten von überbewerteten Ölpreisen, doch bisher halten sich diese recht stabil auf dem hohen Preisniveau.

Gestützt wurden die Ölpreise dabei durch einen schwachen Dollarkurs, die Übererfüllung der Förderkürzung rund um die OPEC und Russland, die im Dezember bei 129 Prozent lag, sowie durch die guten Aussichten im Hinblick auf die Weltwirtschaft, die eine anziehende Ölnachfrage erwarten lassen. Zudem kam es auf dem US-Ölmarkt, als Reaktion auf die steigenden Ölpreise, nicht zu dem erwartet Aufschwung, was tendenziell auch für eine bullische Stimmung der Händler sorgte.

 

 

Ein nicht unerheblicher Teil des Preisanstieges ist jedoch auch auf spekulative Finanzanleger zurückzuführen. Einige Analysten sprechen davon, dass sich das nur durch Spekulationen aufgebaute Korrekturpotential mittlerweile auf bis zu zehn Prozent beläuft. Sollten also Gewinnmitnahmen einsetzen, so kann davon ausgegangen werden, dass es in kurzer Zeit zu einer beträchtlichen Preiskorrektur kommen könnte.

Auslöser für eine solche Abwärtskorrektur der Ölpreise könnten die neuen Zahlen vom US-Ölmarkt sein, welche Börsenhändler zur Wochenmitte stets im Fokus haben. Zuletzt verzeichneten bereits die Bohraktivitäten in den USA ein Plus, gestern meldete zudem das private American Petroleum Institut (API) einen Anstieg der US-Öllagerbestände.

Am Ölmarkt wird jedoch noch auf die offiziellen Öllagerdaten des US-Energieministeriums gewartet, doch sollten diese ebenfalls einen Anstieg ausweisen, dann würde dies weitere preisdrückende Impulse bringen. Aufgrund einer steigenden US-Ölförderung und der beginnenden Wartungssaison der Ölraffinerien ist ein Anstieg der Rohöllager in den USA nicht unwahrscheinlich.

Am Devisenmarkt sprang der €uro gegen den US-Dollar wieder zurück auf sein Drei-Jahreshoch. Nachdem die Ölwährung Dollar in den letzten zwei Tagen zunächst an Wert zugelegt hatte, setzte gestern eine Gegenbewegung ein. Somit nahm der €uro seinen jüngsten Höhenflug wieder auf und wurde am Mittwochmorgen bei 1,244 Dollar/€uro gehandelt.

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