Ölpreise zum Wochenstart deutlich im Plus | Aktuelle Ölmarkt-News vom 20.11.2017

um 11:18 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise sind am Freitag kräftig gestiegen und haben ihre Gewinne auch am Montagmorgen halten können. So kletterten die beiden Rohöl-Leitsorten BRENT und WTI auf Montag um gut 1,2 Dollar/Barrel. Dementsprechend notierte die Nordsee-Ölsorte BRENT am Morgen bei 62,6 Dollar/Barrel und die US-Ölsorte WTI wurde bei 56,6 Dollar/Barrel gehandelt.

Die sich in der vergangenen Woche kurz andeutende Preiskorrekturen nach unten fand somit ein schnelles Ende und die Ölpreise bewegen sich nun wieder seitwärts, jedoch mit recht deutlichen Schwankungen. Sowohl nach oben als auch nach unten sind der Preisbewegung zurzeit jedoch recht klare Grenzen gesetzt. Über die weitere Preisentwicklung am Ölmarkt wird eine Einigung zwischen der OPEC und Russland zur Verlängerung der Förderkürzung sowie die Entwicklung auf dem US-Ölmarkt entscheiden.

Vom US-Ölmarkt kamen zuletzt preismindernde Impulse. So war die Ölproduktion in den USA mit 9,65 Mio. Barrel pro Tag zuletzt auf ein neues Rekordhoch gestiegen und viele Analysten sehen ein großes Potential, dass die US-Ölförderung bald über 10 Mio. Barrel pro Tag steigen wird. Gleichzeitig war zuletzt der erste Anstieg der US-Öllagerbestände seit über fünf Monaten feststellbar. Die Zahl der laufenden Ölförderanlagen blieb in der vergangenen Woche jedoch unverändert und lag laut Baker Hughes bei 738 Anlagen.

Ölpreis an der Börse



Auf die guten Zahlen vom US-Ölmarkt reagierte Russland umgehend mit Aussagen, dass man die derzeit bestehende Förderkürzung, die Russland zusammen mit den meisten OPEC-Mitgliedern vorgenommen hat um die Ölpreise zu stabilisieren, nicht zwangsläufig verlängern muss. Auch Russland könne seine Ölförderung im kommenden Jahr auf ein neues Maximum hochfahren.

Inwiefern diese Aussagen nun tatsächlich die eigentlich schon als sicher geltende Verlängerung der Förderkürzung gefährdet, muss abgewartet werden. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es sich nur um eine Drohung in Richtung der amerikanischen Schieferölindustrie handelt, die davor gewarnt wird die Produktion zu stark hochzufahren. Denn wenn die OPEC und Russland das Angebot auf dem Weltölmarkt nicht weiterhin künstlich verknappen, dann würde der Ölpreise wieder rapide fallen und somit die Wirtschaftlichkeit der US-Schieferölförderung gefährden.

Auch wenn es der OPEC laut Medienberichten noch nicht gelungen sein soll Russland zu einer Verlängerung der Förderbegrenzung zu bewegen, so scheint aktuell aber hauptsächlich darum zu gehen ob man die Verlängerung bereits am 30. November auf dem nächsten OPEC-Meeting verkünden will oder ob man damit noch bis zum nächsten Jahr wartet. Absolut sicher kann man sich jedoch bei fast nichts sein, wie aktuell auch das Scheitern der Verhandlungen zur Jamaika-Koalition zeigen.

Die nun entstandene politische Unsicherheit im größten Land der EU hat sich natürlich auch auf den €uro ausgewirkt, der heute Morgen nachgegeben hat. Nachdem der €uro gegen die Ölwährung Dollar in der vergangenen Woche wieder spürbar an Wert zugelegt hatte, fiel er am Montagmorgen auf 1,174 zurück.

Zurück