Ölpreise zu Wochenauftakt stabil | Aktuelle Ölmarkt-News vom 28.08.2017

um 08:34 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die beiden Rohöl-Leitsorten BRENT und WTI haben sich zum Wochenauftakt leicht  unterschiedlich entwickelt. Während die Nordsee-Ölsorte BRENT um knapp 0,2 $/b zulegte, gab die US-Ölsorte WTI um minimale 0,1 Dollar/Barrel nach. Beide Kursbewegungen waren jedoch nicht sehr ausgeprägt, weshalb BRENT am Montagmorgen nur wenig verändert bei 52,6 Dollar/Barrel notierte und WTI weiterhin bei 47,7 Dollar/Barrel gehandelt wurde.

Hurrikan "Harvey", der am Wochenende zu einem Tropensturm heruntergestuft wurde, hat die Ölpreise nur wenig gestützt. Zwar wurden weite Teile von Südtexas so stark überflutet, dass US-Präsident Trump die betroffene Region zu einem Katastrophengebiet erklärte, aber die Auswirkungen auf die Ölförderanlagen und Ölraffinerien werden nur kurzfristig sein und sich in Grenzen halten. Einerseits wissen die Anlagenbetreiber wie man mit Wirbelstürmen umgeht und haben alle Vorkehrungen getroffen. Zudem hat sich der Schwerpunkt der US-Ölförderung in den vergangenen Jahren auch mehr ins Landesinnere verlagert.

Insgesamt bleibt die Angebots-Lage auf dem Weltölmarkt weiterhin hoch die Aussichten in Bezug auf die Förderkürzung der OPEC-Allianz und der US-Ölförderung fallen überwiegend preisdrückenden aus. Lediglich der seit Monaten anhaltende Abbau der US-Öllager wirkt derzeit preisstützend. Da sich die Ölpreise aktuell jedoch auf einem niedrigen Preislevel befinden, scheint ein Anstieg in den kommenden Wochen wahrscheinlicher zu sein als ein Preiseinbruch. Noch ist das Aufwärtspotential allerdings gering, weil sich die preistreibenden und preisstützenden Faktoren am Ölmarkt in etwa die Waage halten.

 

Neben Hurrikan "Harvey" haben Rohstoffhändler, genauso wie die gesamte Finanzwelt, am Freitag gespannt nach Jackson Hole geschaut und auf Aussagen der Notenbank-Chefs zur weiteren Geldpolitik gewartet. FED-Chefin Yellen und EZB-Chef Draghi hielten sich bei diesem Thema allerdings auffällig zurück. Wichtiger war beiden klar zustellen, dass die Politik von US-Präsident Trump negative Auswirkungen auf die Handels-und Finanzwelt haben wird. So warnten Sie vor Protektionismus und Abschottung, die eine Gefahr für den Welthandel darstellen und äußerten sich kritisch zu den Deregulierungs-Plänen des Bankensektors, die besonders bei einer lockeren Geldpolitik destabilisierend wirken könnten.

Devisenhändler fassten die Zurückhaltung der Notenbank-Chefs beim Thema Geldpolitik so auf, dass Nichts sagen auch eine klare Botschaft ist. Eine weitere Zinserhöhung der FED noch in diesem Jahr scheint vom Tisch zu sein. Zudem hatte Draghi auf Nachfrage doch noch erklärt, dass die lockere Geldpolitik weiterhin Notwendig für den Euroraum sei und dass das billionenschwere Anleihekaufprogramm bisher gut funktioniert. Nach diesen Worten stellt sich nun die Frage, ob die europäische Zentralbank das zum Jahreswechsel auslaufende Anleihekaufprogramm beenden wird. Am 7. September kommt der Rat der EZB zu seiner nächsten Sitzung zusammen und wird sich dazu äußern müssen.

Vorerst hat die EZB, die den €uro nach jüngsten Aussagen zurzeit für überwertet hält, somit keine Schritte in Aussicht gestellt um den €uro zu schwächen. Dies hatten Devisenhändler  allerdings um Vorfeld erwartet, weshalb der €uro am Freitag zu einem neuen Höhenflug ansetzte und am Montagmorgen mit über 1,19 Dollar auf den höchsten Stand seit Januar 2015 kletterte.

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