Ölpreise wieder unten – Volatile Rohölpreise zu Wochenbeginn | Aktuelle Ölmarkt-News vom 06.12.2022

um 09:53 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise sind in die neue Woche mit deutlichen Aufschlägen gestartet. Im Laufe des Montags haben sich die Ölpreise deutlich nach oben bewegt, ehe am Abend eine starke Gegenbewegung eingesetzt hat. Heute früh notieren die Ölpreise nur sehr leicht über dem Endstand von gestern Abend. Über die Woche betrachtet, haben die Ölpreise sogar deutlich nachgegeben. Gründe für die Verunsicherung am Ölmarkt sind das Embargo für russisches Rohöl und Unsicherheiten bezüglich der künftigen Corona-Politik Chinas. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert aktuell bei 76,88 $. Brent kostet 82,72 $ je Fass. Die Ölpreise bleiben volatil und könnten im Laufe des Tages ins Minus drehen.

Die OPEC+ hat ihre Fördermengen zunächst nicht weiter angetastet. Dafür wird aber eine Expertenkommission eingesetzt, die ein notwendiges Handeln alle zwei Monate prüfen soll. Die Entscheidung war so von vielen Experten und Analysten erwartet worden. Für deutlichen Auftrieb sorgte das seit gestern gültige Embargo für russisches Rohöl. Die EU und G7-Staaten haben entschieden, einen Ölpreisdeckel einzuführen und diesen bei 60 $ je Barrel belassen. Russland drohte Länder von der Belieferung auszuschließen, die sich diesem Preisdeckel anschließen. Die Einfuhr russischen Rohöls über den Seeweg in die EU ist verboten.

Für Kursschwankungen sorgte auch die chinesische Corona-Politik. Hier ist unklar, wie es künftig weitergeht. In einzelnen Regionen hat es Lockerungen gegeben, allerdings sind diese nicht einheitlich für ganz China geregelt. Anleger hoffen auf weitere Lockerungen und damit auch auf eine Verbesserung der Nachfrage aus China. Das Land ist mittlerweile größter Importeur von Rohöl und benötigt für sein industrielles Wachstum weiterhin Rohöl und Rohölprodukte.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Auf der anderen Seite geht an den Finanzmärkten wieder die Zinsangst los. Diesmal liegt es an zu gut ausgefallenen Arbeitsmarktdaten und neuen Informationen über ein stabiles Wachstum im Dienstleistungssektor. Analysten und Experten sehen darin Indikatoren, dass weitere größere Zinsschritte vonseiten der US-Notenbank FED folgen könnten. Auch die EZB dürfte ihre Zinsstrategie zunächst nicht ändern und auf einen weiteren größeren Zinsschritt setzen. Steigende Zinsen belasten die Wirtschaft und lassen auch die Nachfrage nach Rohöl sinken.

Der US-Dollar ist zuletzt deutlich schwächer unterwegs gewesen. Allerdings verleihen die Diskussionen über höhere Zinsen der Leitwährung neuen Antrieb. Aktuell notiert der €uro wieder bei 1,0498 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Die aktuelle Entwicklung senkt die Nachfrage nach Rohöl und verteuert Importe - vor allem nach Deutschland.

Für Verbraucher bleiben die sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind zum Schluss der Woche nochmal teurer geworden. Wir empfehlen, die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind zum Wochenstart noch einmal etwas günstiger geworden. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl hatten zuletzt mit dazu beigetragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Im November lag die Inflationsrate nach einer ersten Schätzung bei 10 Prozent. Deutliche Preistreiber bleiben Energie- und Lebensmittelpreise.

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