Ölpreise wieder stabil – hält das Ölkartell? | Aktuelle Ölmarkt-News vom 13.07.2021

um 11:06 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich nach der vergangenen Woche wieder deutlich erholt und notieren wieder in einem stabilen Bereich. Zum Wochenstart gab es leichte Aufschläge, die sich am heutigen Dienstag weiter fortsetzten. Unterdessen blickt der Markt auf das Ölkartell OPEC und seine Verbündeten (OPEC+). Es ist immer noch unklar, wie es mit dem Ölverbund weitergeht.

Neben guten Nachfrage-Aussichten und einem größeren Abbau der Rohölbestände in den US-Lagern bereitet vor allem die sich ausbreitende Delta-Variante auf dem Ölmarkt Sorgen. Der etwas schwächere US-Dollar stützt hingegen die Ölpreise. Aktuell notiert ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 74,66 $. Brent-Öl kostet 75,76 $ je Fass.

Die ausgesetzten Gespräche bei der OPEC+ werden anscheinend nicht mehr nachgeholt. Das nächste reguläre Treffen der OPEC wäre im August. Es bleibt abzuwarten, ob es dann zu Entscheidungen bei der Rohölförderung kommen wird. Unterdessen liegen erste Zahlen zum Juni vor und diese zeigen, dass die Förderdisziplin gehalten hat, aber täglich mehr als 600.000 Barrel mehr gefördert wurden.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Der Markt hat sich mittlerweile an die Ergebnisse gewöhnt und auch angepasst. Es wird allerdings nicht mehr damit gerechnet, dass die OPEC-Länder in einen Preiskrieg rutschen oder die Förderdisziplin ausgesetzt wird. Entsprechend haben die Ölpreise eine starke Unterstützung erfahren und sind in der Folge wieder deutlich gestiegen.

Die Nachfrage für Rohöl zieht unterdessen weiten an. Die Bestandsdaten aus den US-Lagern waren vergangene Woche so hoch, dass der Markt davon ausging, dass die Nachfrage noch weiter ansteigen wird. Erste Voraussagen gehen davon aus, dass die Ölbestände weiter zurückgehen werden. Insbesondere Benzin wird in der US-Fahrsaison deutlich mehr nachgefragt.

Dennoch ist die Nachfrageerholung aktuell ein eher problematisiertes Thema. Hintergrund ist die sich rasant ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus. Mittlerweile warnt auch die G20 vor neuen Mutationen, die einen erheblichen Einfluss auf die Erholung der Weltwirtschaft haben könnten. Immer mehr Länder weltweit veranlassen aufgrund des Infektionsgeschehens neue Einschränkungen.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1849 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Aktuell trägt der schwächere Dollar zu einer höheren Nachfrage bei.

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