Ölpreise weiterhin stabil | Aktuelle Ölmarkt-News vom 08.03.2019

um 08:05 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

In der zweiten Hälfte der laufenden Handelswoche haben die Ölpreise zunächst leicht zugelegt, gaben ihre Gewinne dann jedoch gestern Nachmittag wieder teilweise ab. Unterm Strich haben sich die beiden Rohöl-Leitsorten in den letzten Tagen somit kaum bewegt, so dass die Nordsee-Ölsorte BRENT am Freitagmorgen weiterhin bei 66 Dollar/Barrel gehandelt wurde und die US-Ölsorte WTI bei 56,4 Dollar/Barrel stand.

Trotz der weiterhin preisstützenden Faktoren von der Angebotsseite, überwogen am Ölmarkt  in dieser Handelswoche die preisdrückenden Meldungen. Zwar steht weiterhin eine deutliche Produktionskürzung des OPEC+ Verbundes zur Buche und auch die Aussicht auf ein baldiges Ende im Handelskonflikt zwischen den USA und China stützt die Ölpreise, dafür sorgen jedoch die schwachen Prognosen für die Weltkonjunktur für eine eingetrübte Stimmung an den Aktienmärkten und belasten somit direkt und indirekt die Ölpreise.

Zum Wochenbeginn waren schwache Konjunkturdaten aus China in den Fokus gerückt, denn die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hatte bekannt gegeben, dass in diesem Jahr nur mit einem Wirtschaftswachstum von 6,0 bis 6,5 Prozent gerechnet wird, was das schwächste Wachstum seit fast drei Jahrzehnten wäre. Zudem hatten erneut einige Institute und Länder ihre Wirtschaftsprognosen für das laufende Jahr nach unten korrigiert. So korrigierte auch die OECD ihre Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum in diesem und dem nächsten Jahr nach unten und begründete dies mit Handelsstreitigkeiten und dem Brexit.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) geht von einem geringen Wirtschaftswachstum in der Eurozone aus und unterstrich diese Einschätzung  mit der Ankündigung, dass man in diesem Jahr keine Anhebung der Leitzinsen vornehmen werde um die die Wirtschaft weiter anzukurbeln. Darüber hinaus erwägt die EZB sogar weitere goldpolitische Maßnahmen um einen wirtschaftlichen Abschwung zu verhindern.

Marktentwicklung Ölpreise, Ölnotierungen

 

Am Devisenmarkt reagierten Händler auf diese Nachrichten prompt und handelten den €uro kräftig nach unten, so dass die Gemeinschaftswährung am Freitagmorgen mit 1,124 Dollar/€uro auf dem tiefsten Stand seit Juni 2017 notierte. Auch dies belastete die Ölpreise, weil ein starker US-Dollar Erdöl in anderen Währungsräumen teurer macht, was in der Regel auf die Nachfragedrückt und die Ölpreise lässt sinken.

Ein weiter preisdrückender Faktor war die Nachricht, dass das größte Ölfeld in Libyens seine Produktion wieder aufgenommen hat, nachdem die Förderung dort zuvor zwei Monate stillgestanden hatte. Die Auswirkungen des zusätzlichen Angebotes hielten sich am Weltölmarkt jedoch in den Grenzen, allerdings hatte sich auch der Wegfall des libyschen Ölangebotes vor zwei Monaten kaum bemerkbar gemacht.

Vom US-Ölmarkt kamen in dieser Woche hingegen keine neuen Impulse. Zwar waren die US-Rohöllager um rund sieben Millionen Barrel angewachsen, dafür erfuhren die Lager der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) jedoch einen Abbau in Höhe von 6,6 Mio. Barrel, so dass die gesamten US-Öllagerbestände nahezu unverändert bei 839,5 Mio. Barrel blieben. Auch die US-Ölförderung stagnierte in der Vorwoche und verharrte somit auf dem Rekordniveau von 12,1 Mio. Barrel.

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