Ölpreise verlieren deutlich | Aktuelle Ölmarkt-News vom 28.08.2020

um 09:55 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise an den internationalen Terminmärkten zeigen sich zum Wochenende hin deutlich schwächer. Nachdem sich der Ölpreis in den vergangenen Tagen eher stabilisiert hatte, ging es zuletzt nach unten. Die Abwärtsbewegung hält aktuell an. Es gibt kaum noch Preis stützende Impulse.

 

Die Ölpreise zeigen am frühen Freitagmorgen nach unten. So notierten am frühen Morgen die wichtigen Sorten Brent bei 45,09 $ je Barell und WTI bei 42,50 $. Mittlerweile notieren die Preise noch einmal um rund 25 Cent niedriger. Der zuletzt stabile Ölpreis, der auch ein 5-Monats-Hoch erreicht hatte, sackt nun zum Wochenende deutlich ab. Dafür gibt es mehrere Gründe.

 

Ein wichtiger Grund ist, dass der Hurrikan „Laura“ deutlich harmloser ausfiel, als erwartet. Die um über 80% heruntergefahrene Produktion am Golf von Mexiko konnte und wird aktuell schneller hochgefahren, als erwartet. Die Schäden an den Anlagen dürften geringer ausfallen, als erwartet. Der Ausfall der Produktionsanlagen hatte zuletzt für stärkeren Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt. Diese Unterstützung fällt nun unerwartet weg.

 

Auch bei den Bestandsdaten in den USA gab es zwar positive Meldungen, doch die Bestände in den Öllagern sind weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Gepaart mit der Angst vor einer Ausbreitung der Corona-Welle drückt sich dies auch mit fallenden Preisen aus. Hinzu kommt, dass einzelne Länder, wie Indien, den für Bürgerinnen verhängten Lockdown noch einmal um einen Monat verlängert haben.

 

Dazu kommen technische Effekte an den Handelsbörsen. Die Sorte Brent kratzte diese Woche mehrfach an der 46 $ Grenze. Entsprechend gibt es aktuell auch einen Abprall, der den Ölpreis drückt. Das gleiche gilt analog auch für die Sorte WTI, die preislich stabil um die 43 $ kreiste. Darüber hinaus sieht es an den Börsen auch nicht besonders gut aus, obwohl es positive Meldungen gab. Hier macht sich die Sorge über die konjunkturelle Entwicklung weiter breit. Dies hat auch Auswirkungen auf den globalen Ölhandel.

 

Entwicklung Ölpreise, Rohölpreise, Ölnotierungen

 

Insgesamt wird damit gerechnet, dass es zum Handelsbeginn kommende Woche wieder aufwärts geht. Der Markt hofft, dass solche Bewegungen beim Ölpreis nach unten nur kurzfristige Korrekturen darstellen. Entsprechend wird optimistisch auf eine Erholung der Weltwirtschaft und damit einem stärkeren Konsum und einem stärkeren Ölpreis gehofft. Die jüngsten Handlungen, auch der OPEC+ Staaten gehen in die gleiche Richtung.

 

Neben Förderkürzungen und klaren Abstimmungen bei den Fördermengen, wird aktuell davon ausgegangen, dass der Ölpreis sich nur langsam aber stetig erholen wird. Mit großen Preissprüngen nach oben wird indes nicht gerechnet. Einen größeren Effekt könnten jedoch Medikamente und Impfungen gegen das Coronavirus ausüben. Hier scheint der Markt noch nicht das Mittel per se gefunden zu haben. Dies dürfte sich mit dem nahenden Herbst ändern. Auch in Deutschland soll es dann zu ersten Testimpfungen kommen.

 

Der weltweite Ölhandel bleibt erst einmal impulsarm. Der Trend zeigt, trotz der heutigen Delle, weiterhin eher nach oben. Die Entwicklung der Corona-Pandemie wird dabei eine wichtige Rolle spielen, ebenso wie die konjunkturelle Entwicklung weltweit. Endverbraucher können sich aber aktuell weiterhin über günstige Preise bei Endprodukten wie Heizöl, Benzin und Diesel freuen. (as)

 

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