Ölpreise unverändert – schwacher Dollar stützt die Aktienmärkte | Aktuelle Ölmarkt-News vom 20.12.2022

um 10:30 Uhr von Magda Czarniawski

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise gehen zum Wochenstart eher seitwärts, bedingt durch die Richtung gebenden Faktoren hat sich der Markt etwas beruhigt. Weiterhin bestimmen Rezessionsängste den internationalen Markt. Dieses Jahr waren starke Turbulenzen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zu beobachten. China öffnet unkontrolliert die Corona-Maßnahmen, als Konsequenz aus der zu geringen Impfquote schellen die Infektionszahlen in die Höhe. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 74,84 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 79,77 $ je Fass.

Perspektivisch ist mit einer steigenden Nachfrage durch die Lockerungen der Corona-Maßnahmen in China zu rechnen. Im TV werden Werbespots gesendet, die dafür werben, dass die Masken abgenommen werden können. Experten befürchten, dass es weit über eine Million Tote geben könnte. Eine niedrige Impfquote und ein überfordertes Gesundheitssystem sind unter anderem die Gründe. Die chinesischen Ölfirmen haben die Rohölkäufe wieder verstärkt. Diese Ölexporte sollen aus Westafrika bezogen werden. Durch die Pandemie das Chinas Wirtschaft stark gelitten, aktuell geht man von einem enormen Nachholbedarf aus.

Die US-Regierung möchte durch Rohölkäufe die Strategische Reserve in den nächsten Jahren wieder auffüllen. Aktuell sind die Reserven auf dem geringsten Stand seit 38 Jahren, in den letzten Monaten wurden um 180 Mio. Barrel verringert. Aktuell ist die Nachfrage stabil und die Kaltwetterprognosen deuten auf eine eher steigende Entwicklung an. Für das nächste Jahr wird eine globale Rezession prognostiziert, wie die Folgen sich für den Ölmarkt auswirken ist noch unklar.

Die japanische Zentralbank zieht aktuell einen Strategiewechsel vor. So will sie eine Abkehr von der lockeren Geldpolitik vornehmen. Die Zentralbank will in Zukunft die Spanne, in der sich langfristige Anleiherendite bewegen, lockern. Bis zuletzt hatte die japanische Zentralbank an ihrer ultralockeren Geldpolitik festgehalten. Marktteilnehmer sehen dies als ersten Schritt, für eine Straffung der lockeren Geldpolitik. An den weltweiten Aktienmärkten könnte dies ein Schock auslösen.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Die OPEC+ strebt weiterhin ein hohes Preisgefüge für Rohöl an und hat in den vergangenen Monaten durch mehrfache Preisabsprachen deutlich gemacht, dass das Level hoch bleiben soll. Die Produktverknappung ist ein treibender Faktor. Europa arbeitet aktuell mit Hochdruck auf erneuerbaren Energien umzusteigen, muss sich allerdings noch mit politischen Hürden auseinandersetzten. Auch nächstes Jahr werden die Entscheidungen der OPEC+ großen Einfluss auf den Energiesektor haben.

Die Zentralbanken EZB und Fed kündigten auch für das bevorstehende Jahr weitere Zinserhöhungen an. Diese könnten allerdings etwas moderater ausfallen. Das Ziel ist in jedem Fall, die inflationäre Lage einzudämmen. Aktuell nimmt die Sorge vor einer erwarteten Rezession in wichtigen Industrieländern zu. Die zuletzt vorgelegten konjunkturellen Daten lassen vermuten, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank (FED) mit deutlichen Anhebungen der Leitzinsen auch 2023 zurückmelden werden.

Aktuell kann sich der €uro im Vergleich zum US-Dollar behaupten. Der US-Dollar bleibt nach der Zins-Entscheidung schwach. Aktuell notiert der €uro bei 1,0633 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Die aktuelle Dollarschwäche stärkt die Nachfrage nach Rohöl und verbilligt Importe – auch nach Deutschland.

Für Verbraucher bleiben die vergleichsweise hohen Ölpreise schlechte Nachrichten. Die Heizölpreise nehmen aktuell eine Seitwärtsbewegung ein und bleiben auf einem hohen Preisniveau.  Wir empfehlen die Preise zu vergleichen und bei Bedarf Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind zum Wochenende hin ebenfalls wieder gestiegen. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl hatten zuletzt mit dazu beigetragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Derweil liegt die Inflationsrate im November aktuell bei 10 Prozent. Deutliche Preistreiber bleiben Energie- und Lebensmittelpreise.

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