Ölpreise unter Druck – Rezessionsängste und Angebotsknappheit bestimmen den Markt | Aktuelle Ölmarkt-News vom 11.10.2022

um 09:50 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise sind zum Wochenbeginn etwas unter Druck geraten und notieren am frühen Dienstag etwas günstiger in den Handelstag. Brent-Rohöl notiert aktuell deutlich über der 90 Dollar Marke. Um den Preis zu stabilisieren, beschloss die OPEC eine Kürzung der Förderung. Die Gasölnotierungen schlossen extrem in die Höhe. China kämpft mit der strikten Corona-Politik. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 90,15 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 95,31 $ je Fass. Wie man an unserem Preis-Chart erkennen kann, ist der Preis hoher Volatilität unterlegen.

Die Gasölnotierungen steigen seit ein paar Wochen überproportional zu den Rohölpreisen. Als Konsequenz steigen die Raffineriemargen und notieren erneut auf dem Rekordniveau von Mitte dieses Jahres. Die geplanten EU-Sanktionen gegen Russland dürften für dieses Preisgeschehen der Hintergrund sein. Die Ölpreisobergrenze soll über die G7-Staaten hinausgehen, weitere EU-Mitglieder und Länder sollen mit eingeschlossen werden. Unternehmen und Marktteilnehmer, die den Handel und Transport von russischem Rohöl ermöglichen, sollen vor den Sanktionen geschützt werden. Der Preisdeckel soll ab dem 5. Dezember in Kraft treten, das Preislevel wurde nicht bekannt gegeben. Diese Vorhaben kann nur funktionieren, wenn es eine breite internationale Verständigung gibt. Die chronische Dieselknappheit in Europa wurde bis jetzt mit Importen aus Russland kompensiert. Dies wird in immer näherer Zukunft nicht mehr der Fall sein. Das Öl wird sich zwar andere Wege nach Europa gelangen, das Problem wird allerdings bestehen bleiben, wenn nicht sogar größer werden.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Aktuell ist der Ölmarkt geprägt von Rezessionsangst, einer Energiekrise in Europa und den Risiken auf der Angebotsseite. Experten und Analysten sehen ein großes Risiko einer weltweiten Rezession. In den westlichen Ländern sind zuletzt die Anleihemärkte zusammengebrochen, insbesondere in Großbritannien. Steigende Zinsen sind die Folgen. An den Aktien- und Rohstoffmärkten ist die große Unsicherheit immer noch zu spüren. Derzeit läuft die Herbsttagung der Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington. Aktuell ist bei allen großen Wirtschaftsmächten der Welt ein Rückgang der Wirtschaftsleistung ermittelbar. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, Corona-Maßnahmen in China und weiterhin gestörte Lieferketten, sind einige der Gründe, warum sich die Inflation auf Rekordniveau befindet und weltweit trübe Stimmung an den Märkten herrscht. Auch Deutschland steckt mitten in einer Energiekrise, laut dem ifo-Institut bewegen wir uns in eine Winterrezession.

Deutschland steckt mitten in einer Energiekrise, für Verbraucher und Konsumenten bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin schlechte Nachrichten. Die Heizölpreise sind auf einem sehr hohen Preisniveau verharrt und letzte Woche nochmals gestiegen. Wir empfehlen, die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise bleiben auf einem hohen Level. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben zuletzt mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland im September voraussichtlich auf 10 Prozent geschätzt worden, gegenüber 9,1 % im August. Deutliche Preistreiber sind Energie- und Lebensmittelpreise.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro hält sich bei Rekord-Tiefstständen. Gegenüber dem sehr starken US-Dollar gewinnt die Gemeinschaftswährung nur ganz wenig. Der €uro notiert aktuell bei 0,9708 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar zeigt aktuell wieder deutliche Stärke, was die globale Nachfrage nach Rohöl stark belastet.

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