Ölpreise unter 90 Dollar- Marke – China leidet unter Corona-Maßnahmen | Aktuelle Ölmarkt-News vom 18.11.2022

um 10:13 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise rauschen zum Wochenende unter die 90 Dollar-Marke und notieren am heutigen Freitag deutlich günstiger in den Handelstag. Die Händler richten den Blick nach China und sehen ein großes Risiko einer globalen Rezession. Die USA melden einen starken Rückgang der Rohölbestände, hingegen steigt die Nachfrage. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 81,68 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 89,69, $ je Fass. Der Ölmarkt unterliegt in aktuellen Lage einer hohen Volatilität.

Der Blick nach China ist skeptisch, vor allem die hohen Corona-Neuinfektionen und die damit verbunden Lockdowns belasten die Konjunkturaussichten. Die Konsequenzen für die Wirtschaft unumgänglich, reduzierte Produktionskapazitäten, ausgebremster Außenhandel und eine verminderte Nachfrage sind die Folgen. Experten und Analysten beklagen ebenfalls schwere Folgen für die Lieferketten weltweit. China gilt als der größte Rohölimporteur der Welt.

Am Donnerstag hat die USA neue Sanktionen gegen den Iran und die damit verbundenen Ölgeschäfte beschlossen. Die Atomverhandlungen mit dem Iran sind gescheitert. Das Sanktionspaket sieht vor, dass die iranischen Ölverkäufe für mehrere Unternehmen erschwert werden. Auch die Einmischung Irans in den Ukraine-Krieg ist Besorgnis erregend.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Wie die Energy Information Administration diese Woche mitteilte, sind die Rohölbestände in der vergangenen Woche (-5,4 Mio.) zurückgegangen. Die Benzinbestände sind dagegen (+2,2 Mio.) gestiegen. Derweil sind die Bestände der Destillate um (+1,1 Mio.) gestiegen. In den USA steigt die Nachfrage nach Ölprodukten und lag mit 3,3 Prozent Plus im Vergleich zu Vorjahreszeitraum. Die Ölpreise reagierten darauf mit einer Talfahrt nach unten, die aber von kurzer Dauer waren.

In zwei Wochen wird die Preisobergrenze für russische Rohölimporte in Kraft treten. Unternehmen und Marktteilnehmer, die den Handel und Transport von russischem Rohöl ermöglichen, sollen vor den Sanktionen geschützt werden. Die Ölpreisobergrenze soll über die G7-Staaten hinausgehen, weitere EU-Mitglieder und Länder sollen mit eingeschlossen werden. Die chronische Dieselknappheit in Europa wurde bis jetzt mit Importen aus Russland kompensiert. Dies wird in immer näherer Zukunft nicht mehr der Fall sein. Das Öl wird sich zwar andere Wege nach Europa gelangen, das Problem wird allerdings bestehen bleiben, wenn nicht sogar größer werden.

Der US-Dollar hatte bereits letzte Woche geschwächelt und diese Schwäche zieht sich fort. Aktuell notiert der €uro wieder über der Parität bei 1,0372 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Die aktuelle Dollarschwäche stärkt die Nachfrage nach Rohöl und verbilligt Importe.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind jedoch zum Schluss dieser Woche extrem günstiger geworden. Wir empfehlen, die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind zum Wochenschluss ebenfalls etwas günstiger geworden. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl hatten zuletzt mit dazu beigetragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Die Inflationsrate im Oktober lag bei 10,4 Prozent. Deutliche Preistreiber sind Energie- und Lebensmittelpreise.

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