Ölpreise treten auf der Stelle – Rezessionssorgen belasten weiter | Aktuelle Ölmarkt-News vom 23.09.2022

um 09:27 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich in dieser Woche leicht ins Minus entwickelt, auch wenn zu Anfang der Woche zunächst die positiven Indikatoren nach oben überwiegt haben. Russlands Ankündigung für eine Teilmobilisierung führte zu einem deutlichen Anstieg der Ölpreise. Spätestens mit dem Entscheid der US-Notenbank FED ging es für die Ölpreise jedoch wieder nach unten. Die Nachfragesorgen nehmen wieder zu. An unserem Preis-Chart sieht man die Seitwärtsbewegung mit leichter Tendenz nach unten sehr gut. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert aktuell bei 82,90 $. Brent kostet 89,79 $ je Fass. Der Ölmarkt bleibt in einem impulsarmen Markt weiter unter Druck.

Brent notiert wieder unter der wichtigen Marke von 90 $ und könnte weiter nach unten rutschen. Eigentlich sind die Vorgaben dafür durchaus gegeben. Hätte Russland nicht eine Teilmobilisierung im Ukraine-Krieg angekündigt, wären die Ölpreise wohl noch deutlicher gesunken als ohnehin. Die Rezessionsangst nimmt sowohl an den Finanzmärkten als auch auf dem Ölmarkt zu. Es wird global mit einer Rezession gerechnet, was auch zu einer niedrigeren Nachfrage für Rohöl und Rohölprodukte führen dürfte. Zugleich hält sich das Preisniveau, weil das Angebot ohnehin eingeschränkt ist.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Als wichtigste Meldung diese Woche darf die wohl erwartete Zinserhöhung der FED gewertet werden. Es gab dabei keine Überraschungen und die FED erhöhte die Leitzinsen um weitere 75 Basispunkte. Das Zinsniveau bewegt sich damit nun zwischen 3 und 3,25 %. US-Notenbankchef Jerome Powell ließ unterdessen keinen Zweifel daran, dass die FED weitere Zinsschritte bis zum Ende des Jahres plant und die Inflation weiter bekämpfen wird. Dies lässt darauf schließen, dass die FED eine Rezession in Kauf nimmt. Denn ohne wird es im Kampf gegen die Inflation nicht gehen. Eine geringere Ölnachfrage ist damit unausweichlich, zumal andere Notenbanken nachziehen.

Die US-Rohölbestände sind nach Angaben der US-Energiebehörde DOE erneut leicht gestiegen. Die Rohölbestände legten um 1,2 Mio. Barrel zu, während die Mitteldestillate (+ 1,3 Mio.) und Benzinbestände (+ 1,6 Mio.) ebenfalls stiegen. Für etwas Erleichterung und Auftrieb sorgte die Ankündigung der USA weitere 10 Mio. Barrel aus der strategischen Reserve freigeben zu wollen. Angesichts der Tatsache, dass die USA erst ab September 2023 anfangen wollen, ihre strategischen Reserven wieder ordentlich zu füllen, sind das insgesamt preissenkende Aussichten für die Ölpreise.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind in dieser Woche etwas gestiegen. Wir empfehlen, die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind weiter gesunken. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben jedoch mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland im August auf 7,9 Prozent gestiegen. Deutliche Preistreiber sind neben Energie auch die Lebensmittelpreise.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro taumelt weiteren Rekord-Tiefstständen entgegen. Gegenüber dem sehr starken US-Dollar verliert die Gemeinschaftswährung deutlich. Der €uro notiert aktuell bei 0,979 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar zeigt aktuell wieder deutliche Stärke, was die globale Nachfrage nach Rohöl stark belastet.

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