Ölpreise stoppen Erholungstour | Aktuelle Ölmarkt-News vom 08.05.2020
um 12:35 Uhr von Benjamin Stelse
Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt
Die Rohölpreise hatten aufgrund der Corona-Krise und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen seit Jahresbeginn immer wieder mit teils massiven Kurzschwankungen zu kämpfen. Nach mehreren erfolglosen Erholungsversuchen in der jüngeren Vergangenheit, startete Anfang letzter Woche eine regelrechte Aufwärts-Rallye, die ihr vorzeitiges Ende erst am Mittwoch dieser Woche fand. Doch diese Erholungstour ist besonders in einer Hinsicht anders als die Vorherigen. Während auf die deutlichen Aufwärtsbewegungen in den letzten Wochen jeweils eine deutliche Gegenbewegung folgte, stagnieren die Notierungen augenblicklich.
Da die Entwicklung der Rohölpreise in der Vergangenheit als einer der wichtigsten Indikatoren für die Bildung des heimischen Heizölpreises galt, muss es ebenso als außergewöhnlich bezeichnet werden, dass der jüngste Aufwärtstrend der Notierungen keinerlei Einfluss auf die Preise für Heizöl zu haben scheint, Während es bei den Rohölpreisen in den letzten beiden Wochen zu einem massiven Preisanstieg kam, bewegen sich die Preise für Heizöl in einem sehr schmalen Preiskanal, der tendenziell abwärts zeigt, sodass eine Abkoppelung erkennbar ist.
Auch wenn die Notierungen zuletzt nicht mehr ganz so deutlich gestiegen sind wie in den Tagen zuvor, ist dennoch eine leichte Aufwärtstendenz vorhanden. So stieg der Preis der für Europa relevanten Sorte BRENT im Vormitagshandel um 0,5 Dollar/Barrel (159 Liter) auf 29,9 $/b und auch bei der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel das Plus mit 0,6 Dollar/Barrel auf 24,1 $/b nur unwesentlich höher aus. Nach der gestrigen Stagnation der Ölpreise, könnten gleich mehrere preisstabilisierende Indikatoren dafür sorgen, dass die Erholungstour zeitnah wieder Fahrt aufnimmt.
Ausschlaggebend für den bis noch vor Kurzem anhaltenden Verfall der Rohölpreise war in erster Linie ein beispiellosen Nachfrageeinbruch aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie, der einem viel zu hohen Rohölangebot in Kombination mit fehlenden Lagerkapazitäten gegenüberstand. Neben der in vielen Ländern begonnen Lockerungen der Corona-Restriktionen, zeigen speziell die seit Anfang Mai umgesetzten Maßnahmen auf der Angebotsseite erste Wirkungen. So sind die Fördermengen der führenden Förderländer Saudi-Arabien, Russland und auch den USA zuletzt deutlich gesunken.
Daraus ergibt sich aktuell auch, dass aus den Daten des am Mittwoch veröffentlichten Wochenbericht der US-Energiebehörde zwar die vierzehnte Woche in Folge mit steigenden Rohölmengen ablesbar war, diese jedoch mit 4,6 Millionen Barrel nur noch halb so hoch ausfiel wie noch in der Woche zuvor. Analysten gehen davon aus, dass die Fördermengenkürzungen der führenden Förderländer kurzfristig die Lagerbestände weiter sinken lassen sollten. Die Fördermengen- kürzungen sollen der über Wochen vorhandenen Ölschwemme entgegenwirken, die als eine der Hauptursachen für die massiven Preisrückgänge in den letzten Wochen verantwortlich war.
Nachdem es noch letzte Woche zu neuen Spannungen zwischen den USA und China gekommen ist, verwiesen Experten jüngst auf neue Entspannungssignale im Streit der beiden Wirtschaftsmächte. Die zwischen- zeitlichen Unstimmigkeiten konnten in einem Telefonat zwischen dem US-Finanzminister Mnuchin und Chinas Vizepremier Liu He geklärt werden. Die am Ölmarkt kurzfristig aufkommende Befürchtung, dass die Unstimmigkeiten die Ende letzten Jahres unterschrie- bene Teilvereinbarung bzw. dessen Inhalte gefährden könnten, konnten somit entkräftet werden.
Trotz der Aufwärtsbewegung in den zurückliegenden beiden Wochen und den deutlich verbesserten Vorgaben der internationalen Finanzmärkte, sehen wir wenig Spielraum für ein weiteres Erholungspotenzial bei den Rohölpreisen. Die rückläufigen Angebots- mengen werden sicher kurzfristig dazu beitragen die zwischenzeitliche Ölschwemme einzudämmen, jedoch ändert sich dadurch nichts an den Vorgaben auf der Nachfrageseite. Die Nachwirkungen der aus der Corona-Pandemie resultierenden Wirtschaftskrise werden auch in den nächsten Wochen und Monaten zu einem deutlichen Angebotsüberhang beitragen, der das zukünftige Aufwärtspotenzial einschränkt.
Heizölpreise in Berlin
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