Ölpreise steigen wieder - China lockert Corona-Vorschriften | Aktuelle Ölmarkt-News vom 11.11.2022

um 10:10 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich zuletzt wieder leicht nach oben orientiert. Zum Wochenschluss konnten die Ölpreise zulegen. Über die Woche betrachtet haben sich die Ölpreise eher seitwärts entwickelt. Bei den Anlegern sorgte zuletzt eine leichte Lockerung der Corona-Vorschriften in China für etwas Auftrieb. Viele Indikatoren sprechen allerdings für etwas sinkende Ölpreise in den kommenden Tagen. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert aktuell bei 89,03 $. Brent kostet 96,31 $ je Fass.

Das Thema China bleibt im Fokus der Anleger in dieser Woche. Die Volksrepublik hat leichte Änderungen ihrer strikten Corona-Vorschriften vorgenommen. Auf dem Markt wurde dies als Zeichen dafür gewertet, dass die Spekulationen aus der vergangenen Woche ihre Berechtigung haben und die chinesische Administration künftig einen anderen Umgang mit der Pandemie pflegen könnte. Dies könnte auch zu einer verstärkten Nachfrage für Rohöl aus der Wirtschaft führen.

Die Inflation in den USA ist im Oktober auf 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ausgefallen. Damit hat sich der hohe Inflationsdruck in den USA abgeschwächt. Es wird erwartet, dass die Abschwächung dazu führt, dass die US-Notenbank FED die Zinsen deutlich langsamer anheben wird. Zumindest sinkt der Druck auf die FED, die Zinsen so stark anzuheben wie in den vergangenen Monaten. Im September lag die Inflation in den USA noch bei 8,2 Prozent. Sinkende Zinserhöhungen könnten die Rezessionsangst bei den Ölpreisen, gekoppelt mit einer geringeren Nachfrage, senken.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Die Angebotsverknappung der OEPC+ im November hat bisher zu keinen signifikanten Erhöhungen der Ölpreise geführt. Der Markt hat sich auf diese Thematik eingestellt und kaum mit Preisaufschlägen reagiert. Als wichtigster Grund dient die Tatsache, dass die OPEC-Länder sowieso ihre Förderquoten kaum erreicht hatten. Das Signal der Förderkürzung könnte jedoch noch wichtig werden, wenn der Rohölboykott aus der EU gegenüber Russland greift. Ab Dezember soll kein Rohöl mehr über Pipelines in die EU kommen.

Negative Daten gab es von den US-Rohöllagern. Nach Angaben der US-Energiebehörde DOE sind die Rohölbestände (+ 4,0 Mio.) unerwartet stark gestiegen. Dagegen haben die Benzinbestände (- 0,9) und Mitteldestillat-Bestände (- 0,5) ganz leicht nachgegeben. Der deutliche Aufbau bei den Rohölbeständen hatte sich bereits mit den API-Daten angedeutet. Die Ölpreise reagierten darauf mit Schwankungen nach unten, die aber von kurzer Dauer waren.

Der US-Dollar hatte bereits geschwächelt und diese Schwäche hat sich nach der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten weiter verstärkt. Aktuell notiert der €uro wieder über der Parität bei 1,0263 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Die aktuelle Dollarschwäche stärkt die Nachfrage nach Rohöl und verbilligt Importe.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind jedoch zum Schluss dieser Woche extrem günstiger geworden. Wir empfehlen, die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind zum Wochenschluss ebenfalls etwas günstiger geworden. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl hatten zuletzt mit dazu beigetragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Die Inflationsrate im Oktober lag bei 10,4 Prozent. Deutliche Preistreiber sind Energie- und Lebensmittelpreise.

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