Ölpreise steigen – Sorge um Angebotsknappheit | Aktuelle Ölmarkt-News vom 28.06.2022

um 10:13 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise sind zum Start in die Woche fester und notieren Dienstag mit Aufschlägen. Gründe für den steigenden Ölpreis ist die Sorge vor einem sinkenden Angebot, bedingt durch die anhaltenden Engpässe bei dem Rohöl. Die Ölförderländer verfügen kaum über ausreichende Reserven. Russland exportiert wegen der Sanktionen zwar weniger Öl, doch aufgrund des Preisanstiegs sind die Einnahmen Moskau unverändert hoch geblieben. Die DOE-Bestandsdaten, sind noch ausstehend. Grund seien Serverausfälle. Es wurde kein weiter Zeitplan für die Veröffentlichung genannt. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 111,45 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 117,12 $ je Fass. Das ist der vierte Handelstag in Folge mit einem Preisaufschlag.

Auf dem G7-Gipfel in Elmau der führenden westlichen Industrienationen wird über die Umsetzbarkeit einer Ölpreisgrenze verhandelt. Durch den Ukraine-Krieg ist der Ölpreis um die Hälfte gestiegen. Russland exportiert wegen der Sanktionen zwar weniger Öl, doch aufgrund des Preisanstiegs sind die Einnahmen Moskau hoch geblieben. Gleichzeitig leidet die Wirtschaft und Verbraucher wegen der hohen Energiepreise. Die Ziele sind einerseits die Einnahmen Russlands durch die Einführung einer Preisobergrenze für russisches Öl zu bremsen. Anderseits soll verhindert werden, dass Russland alle Lieferungen stoppt und damit die Weltmarktpreise weiter in Höhe treibt. Währenddessen ist man sich einig, dass die Verhandlungen mit dem Iran über einen neuen Nuklear-Begrenzungsdeal, wiederaufgenommen werden sollen.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Diese Woche kommen die Vertreter der OPEC+ Staaten zusammen und diskutieren über die nächsten Schritte auf dem Ölmarkt. Die zusätzlichen Kapazitäten der OPEC-Staaten, was die Ölförderung angeht, sind begrenzt. Experten und Analysten schätzen das Saudi-Arabien nur 150.000 Barrel am Tag mehr fördern könne und nur noch geringe Reserven hätte. Laut dem Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, sei auch in seinem Land die Kapazität an seine Grenzen gestoßen. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien gelten als die einzigen Länder in der OPEC, die zusätzliche Ölförderkapazitäten hätten. Schaut man sich das Angebotsdefizit von aktuell weltweit zwei Millionen Barrel am Tag an, dann wird klar, dass die Knappheit weiterbestehen wird.

In Libyen kämpft weiter mit Problem, kürzlich wurde die Ölförderung gestoppt. In der vergangenen Woche wurde die Ölproduktion um ca. die Hälfte wieder hochgefahren. Rund 800.000 Barrel pro Tag sollten wieder gefördert werden. Aufgrund von Blockaden bei der Verladung in den Ölhäfen von Sirte muss wahrscheinlich Force Majeure erklärt werden. Unterdessen kommt die Ölproduktion in Ecuador wegen Unruhen fast vollständig zum Erliegen.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind auf hohem Preis-Niveau. Die Spritpreise und Benzinpreise bleiben trotz des neuen Tankrabatts weiterhin sehr hoch. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland auf 7,9 Prozent im Mai gestiegen ist. Auch die Lebensmittelpreise sind zuletzt deutlich angestiegen. Unabhängig davon zeichnet sich aber auch ab, dass neben Lebensmittel und Energie auch alles andere deutlich teurer geworden ist.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,0584 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar ist aktuell etwas stärker als in der vergangenen Woche. Die Nachfrage nach Rohöl leidet darunter.

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