Ölpreise steigen - Förderkürzungen durch OPEC geplant? | Aktuelle Ölmarkt-News vom 02.12.2022

um 10:01 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich in dieser Woche deutlich erholt und notieren aktuell auch wieder im Plus. Die höheren Rohölpreise gehen auf Spekulationen und jüngste Entwicklungen in China zurück. Gleichzeitig gibt es auch positive Indikatoren und Aussichten auf eine Veränderung der hohen Zinsschritte bei den Notenbanken. Der Markt agiert dennoch sehr vorsichtig und blickt auf das Treffen der OPEC+. Hier könnte eine Förderkürzung beschlossen werden. Die Einführung eines Preisdeckels für russisches Rohöl durch EU und G7-Staaten lässt auf sich warten. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert aktuell bei 81,00 $. Brent kostet 86,75 $ je Fass.

Aktuell blickt der Ölmarkt auf die OPEC und ihre Verbündeten (OPEC+). Am Sonntag sollte in Wien ein Treffen vor Ort stattfinden, mittlerweile ist klar, dass das Treffen digital abgehalten wird. Beobachter und Analysten erwarten, dass die OPEC eine Förderkürzung beschließen wird, um die zuletzt deutlich gesunkenen Ölpreise zu stützen. Dies führt aktuell auch zu Spekulationen auf dem Ölmarkt, die dazu beitragen, dass die Ölpreise bereits vor dem Treffen weiter steigen.

Positive Signale gibt es auch aus China. Hier haben die Proteste dazu geführt, dass leichte Lockerungen in der Corona-Politik vorgenommen wurden. Weitere Erleichterungen scheinen nicht ausgeschlossen, was dazu beiträgt, dass die Ölpreise weiter steigen. China ist als wichtige Importnation maßgeblich beeinflussend. Der Ölmarkt hofft auf eine stetige und gleichbleibende Nachfrage, die angesichts der weltweiten Konjunkturlage positive Impulse setzen kann.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Jerome Powell hat mit seiner Rede in dieser Woche zunächst für etwas Beruhigung auf dem Markt gesorgt. Allerdings hielt die Euphorie auf den Finanzmärkten nicht lange. Es wird deutlich, dass die FED überlegt ihre hohen Zinserhöhungen zunächst abzusenken. Allerdings gibt es auch keinen Zweifel daran, dass die US-Notenbank die Zinsen so lange weiter erhöhen wird, bis die Inflation in Griff ist. Das lässt den Ölmarkt einerseits aufatmen, andererseits ist auch zu erwarten, dass die Wirtschaft deutlich unter den Zinserhöhungen leiden wird.

Die DOE-Daten fielen in dieser Woche hingegen deutlich aus. Nach Angaben der US-Energiebehörde sind die Rohölbestände (- 12,6 Mio.) deutlicher gesunken als erwartet wurde und von API prognostiziert. Dagegen gab es deutliche Aufbauten bei den Benzinbeständen (+ 2,8) und Mitteldestillat-Beständen (+ 3,5). Die Daten haben zu höheren Ölpreisen geführt. Bemerkenswert ist auch, wie stark der Export aus den USA vergangene Woche ausgefallen ist. Die Rohölbestände sind erneut auf ein historisches Tief gesunken und beflügeln die Ölpreise.

Der US-Dollar ist angesichts einer gegenteiligen Zinspolitik deutlich abgestürzt. Aktuell notiert der €uro wieder deutlich stärker bei 1,0542 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Die aktuelle Dollarschwäche stärkt die Nachfrage nach Rohöl und verbilligt Importe - vor allem nach Deutschland.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind zum Schluss der Woche nochmal teurer geworden. Wir empfehlen, die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind zum Wochenende hin ebenfalls wieder angestiegen. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl hatten zuletzt mit dazu beigetragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Die Inflationsrate im November liegt nach einer ersten Schätzung bei 10 Prozent. Deutliche Preistreiber bleiben Energie- und Lebensmittelpreise.

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