Ölpreise steigen auf Fünf-Wochen-Hoch | Aktuelle Ölmarkt-News vom 10.09.2019

um 10:31 Uhr von Benjamin Stelse

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Während die Entwicklung der Ölnotierungen letzte Woche noch mit einer Achterbahn verglichen werden konnte, kennen die Rohölpreise seit nunmehr vier Tagen hintereinander nur die Richtung nach oben. Am Donnerstag startet die Aufwärtsbewegung mit einem kräftigen Preissprung von 3,6% bei US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) und sogar noch deutlicheren 3,7% bei der für Europa wichtigen Nordseesorte Brent.

Die täglichen Preissteigerungen sind nicht mehr ganz so deutlich wie zuvor, doch das Ergebnis von Steigerungen von insgesamt mehr als sieben Prozent innerhalb von nur wenigen Tagen bei beiden Rohölsorten, weicht stark von den jüngsten Entwicklungen ab. Am Dienstagmorgen haben die Ölpreise an die Gewinne vom Wochenauftakt angeknüpft, fielen heute im frühen Handel jedoch mit 0,3 Dollar/Barrel (159 Liter) bei der US-Ölsorte WTI auf 58,1 $/b deutlich geringer als zuvor aus. Und auch die Ölsorte Brent notierte mit 62,8 Dollar/Barrel im Vergleich zum Vortag nur rund 0,2 $/b höher.

Die deutliche Aufwärtsbewegung am Vortag ist auf die Ernennung des neuen Energieministers Prinz Abdulaziz bin Salman zurückzuführen. Der Sohn des saudischen Königs Salman tritt somit an die Stelle des langjährigen Ölministers Al-Falih. Abdulaziz bin Salman hat gestern bei seinem Amtsantritt die Arbeit seines Vorgängers ausdrücklich gewürdigt und angekündigt, dass keine grundlegenden Änderungen bei der saudischen Ölpolitik vorgenommen werden sollen.


Durch die Aussagen des neuen Energieministers fühlen sich Marktbeobachter in ihren Aussagen bestätigt, dass die durch den OPEC + Verband beschlossene Fördermengenkürzung noch länger bestehen bleibt. Durch die anhaltende Mengenkürzung und einer darauf resultierenden Mengenverknappung, soll die Stabilität und mittelfristig die Steigerung des Rohölpreise begünstigt werden.

Die Fördermengenkürzung hat bereits zur Wiederherstellung der Stabilität des Marktpreises beigetragen, jedoch stagnieren die Ölnotierungen seit Monaten in einem schmalen Korridor von nur zehn US-Dollar je Barrel. Statt der Preisbewegung zwischen der 60 - und 70 - Dollar-Marke je Barrel, erhofft sich die OPEC langfristig wieder einen Anstieg über die 80 – Dollar – Hürde. Der Aufstieg der USA zur weltweiten Nummer eins der Öl-Produktion innerhalb kürzester Zeit, haben den Plänen der OPEC jedoch einen erheblichen Dämpfer versetzt.

Die seitens der OPEC gewünschten 80 Dollar je Barrel, werden seitens Marktbeobachtern als aktuell unrealistisch eingeschätzt und sind eher eine anvisiere Hürde, die langfristig betrachtet werden sollte. Viel mehr Aufmerksamkeit werden gleich mehreren möglichen Einflussfaktoren in den nächsten Tagen geschenkt. Einen wichtigen Einfluss wird der neuste Bericht zu der Entwicklung der US – Ölbestände prognostiziert, der wie jeden Mittwochnachmittag durch die US-Energieministerium veröffentlicht wird. Die Einflussnahme einzelner Meldungen, zeigte zuletzt immer wieder die Variabilität des Ölmarktes.

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