Ölpreise stabilisieren sich | Aktuelle Ölmarkt-News vom 05.10.2017

um 09:12 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nach dem kräftigen Preisanstieg im September um bis zu 16 Prozent und der anschließenden Abwärtskorrektur in den ersten Oktobertagen, setzt bei den Ölpreisen aktuell eine Stabilisierung ein. Viele Händler haben in den zurückliegenden Tagen ihre Gewinne mitgenommen, so dass sich nun ein Ölpreis eingestellt hat, der um kurzfristig angelegte Spekulationen bereinigt wurde.

Die Konsolidierungsphase am Ölmarkt scheint abgeschlossen zu sein und dementsprechend suchen die Ölpreise nun erstmal nach einer neuen Richtung. So bewegte sich die Nordsee-Ölsorte BRENT auf den heutigen Donnerstag kaum und notierte am Morgen nahezu unverändert bei 55,8 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI gab um leichte 0,2 $/b nach und wurde mit 49,9 Dollar/Barrel am Donnerstagmorgen wieder knapp unter der 50-Dollar-Marke gehandelt.

Neue Impulse kamen gestern vom US-Ölmarkt und diese fielen preisstützend aus. So meldete das Department of Energy (DOE) einen abermaligen Abbau der US-Öllager in Höhe von 7,0 Mio. Barrel. Der Rückgang war hauptsächlich auf die rückläufigen Rohöllager zurückzuführen, denn diese gingen um 6,0 Mio. Barrel zurück. Darüber hinaus war auch bei den Lagern der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) in Summe ein Abbau von 1,0 Mio. Barrel zu verzeichnen.

Ölpreis an der Börse



Durch den erneuten Rückgang bewegen sich die US-Öllager mit aktuell gut 819 Mio. Barrel langsam wieder auf ein normales Level zu. Seit dem Rekordhoch vom Februar dieses Jahres, sind die US-Öllager nun bereits um 128 Mio. Barrel bzw. rund 15 Prozent gesunken und befinden sich aktuell auf dem tiefsten Stand seit August 2015. Die Auswirkungen des jüngsten Öllagerabbaus hielten sich gestern jedoch in Grenzen, auch weil bekannt gegeben wurde, dass die Ölförderung in den USA in der vergangenen Woche leicht gestiegen ist.

Von Seiten der OPEC und Russlands wurde zuletzt häufig darauf hingewiesen, dass sich alle beteiligten Ölförderländer an die vereinbarten Förderobergrenzen halten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters schließt der russische Präsident Putin zudem auch eine Verlängerung der geschlossenen Vereinbarung bis mindestens Ende 2018 nicht aus. Grundsätzlich hatten sich auch Vertreter der OPEC zuletzt in die gleiche Richtung geäußert, weshalb eine Verlängerung oder sogar Ausweitung der Förderkürzung realistisch scheint.

Ausgeweitet werden könnte die Vereinbarung auf OPEC-Mitglieder, die zurzeit noch von der Förderreduzierung ausgeschlossen sind. Denn diese Staaten, hier besonders die beiden afrikanischen Ölkartell-Mitglied Libyen und Nigeria, hatten ihre Ölförderung zuletzt spürbar erhöht.

Da allgemein zudem erwartet wird, dass die Ölnachfrage, aufgrund der guten Konjunktur in den westlichen Industrienationen und in China, steigen wird, bleibt die Nachrichtenlage am Ölmarkt insgesamt eher bullisch, denn  zum ersten Mal seit Beginn der Förderreduzierung der OPEC scheint ein Ende der Überversorgung des Weltölmarktes möglich zu sein.

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