Ölpreise stabilisieren sich | Aktuelle Ölmarkt-News vom 27.02.2018

um 08:25 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die Ölpreise zum Ende der vergangenen Woche deutlich zugelegt hatten, sind sie nun wieder in den eher richtungslosen Verlauf verfallen, der auch weite Teile der Vorwoche bestimmt hatte. So legte die Ölpreise gestern zunächst zu, gaben dann wieder nach, um am Abend wieder ins Plus zu drehen. Heute Morgen im frühen Handel war dann wieder ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Nach dem ganzen Auf und Ab verzeichnete die Nordsee-Ölsorte BRENT insgesamt ein leichtes Plus von 0,8 $/b und wurde am Dienstagmorgen bei 67,5 Dollar/Barrel gehandelt. Auch die US-Ölsorte WTI legte nur um gut 0,1 $/b und notierte am Morgen bei 63,9 Dollar/Barrel.

Die allgemein bessere Stimmung an den Börsen sowie die neuen Zahlen vom amerikanischen Ölmarkt, auf welchen Händler aktuell einen besonderen Fokus richten, haben zuletzt für einen Anstieg der Ölpreise gesorgt. So wurden der vergangenen Woche erwartet, dass die Ölförderung und die Öllagerbestände in den USA weiter zulegen würden. Umso deutlicher fiel daher die preisliche Reaktion aus, als bekannt wurde, dass US-Öllager in der vergangenen Woche um 3,9 Mio. Fass auf knapp 809 Mio. Barrel abgebaut und die Ölförderung nicht weiter ausgebaut wurde. Aufgrund der Wartungssaison der US-Ölraffinerien ist die jüngste Bestandentwicklung der Öllager eher unüblich. Daher wird in dieser Woche auch wieder mit einem Anstieg gerechnet.

 

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In der vergangenen Woche lagen die Ölexporte der USA mit über zwei Millionen Barrel auf einem hohen Niveau und gleichzeitig waren die US-Ölimporte auf ein Rekordtief gesunken. Dies sorgte wohl dafür, dass die Öllager sanken, obwohl sich die US-Ölproduktion weiterhin auf dem Rekordhoch von durchschnittlich 10,27 Mio. Barrel/Tag befindet. Die Ölausrüsterfirma Baker Hughes teilte am Freitag mit, dass sich die Ölbohraktivitäten zuletzt kaum verändert haben und in den USA weiterhin knapp 800 Anlagen aktiv sind. Vor diesem Hintergrund weisen die Zahlen vom US-Ölmarkt somit insgesamt mindestens stabile bis wachsende Signale aus.

Von Seiten der OPEC war zuletzt zu vernehmen, dass man darüber nachdenkt, die Förderobergrenze auf mehr als die zurzeit beteiligten 24 Ölförderländer auszuweiten. Zudem soll die Zusammenarbeit des Ölkartells mit Russland vertieft werden und das Ende der Förderkürzung könnte laut dem saudischen Ölminister in das kommende Jahr verschoben werden. Insgesamt ist die OPEC eindeutig bemüht wieder mehr Einfluss auf den Weltölmarkt und die Preissetzung zu nehmen. Damit scheint vor allem OPEC-Leader Saudi-Arabien von der vorherigen Strategie abzurücken, denn zuvor hatte das Königreich häufig davon gesprochen, dass man dem Ölmarkt dem freien Wettbewerb überlassen will.

Als Ölförderland mit den niedrigsten Förderkosten hatten die Saudis wohl darauf gesetzt die vermeintlich teure US-Schieferölförderung aus den Markt drängen zu können und in dieser Verdrängungsphase selber am wenigsten Schaden zu nehmen. Nun scheint man sich jedoch mit der neuen preisregulierenden Rolle der US-Ölindustrie abgefunden zu haben und nutzt die neu entstandenen Verbindungen um mittel- bis langfristig wieder einen wachsenden Einfluss auf den Weltölmarkt zu haben.

Vom Devisenmarkt kamen zum Wochenstart keine Impulse für die Ölpreise. Mit aktuell 1,233 Dollar/€uro notiert der €uro wieder stärker gegen die Ölwährung US-Dollar. Im März könnte der €uro jedoch unter Druck geraten, denn dann könnte die US-Notenbank FED die nächste US-Leitzinserhöhung vornehmen.

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