Ölpreise stabil – OPEC+ senkt die Förderung | Aktuelle Ölmarkt-News vom 06.09.2022

um 10:43 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich zum Wochenanfang verteuert und notieren am frühen Dienstag stabil. Die OPEC+ hat Montag die Senkung der Ölförderung um 100.000 Barrel am Tag ab Oktober beschlossen. Saudi –Arabien hat bereits in den letzten Wochen kommuniziert, dass man den Rohölpreis stabilisieren möchte.  Die Ölmärkte sind weiterhin geprägt von Rezessionsangst, der Energiekrise in Europa und den Risiken beim Angebot. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 89,34 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 95,80 $ je Fass.

Die am Montag beschlossene Kürzung der Förderung der OPEC+, fällt auf die Fördermenge von August zurück. Anfang August hatte das Bündnis der OPEC+ beschlossen die Fördermenge um 100.000 Barrel am Tag zu erhöhen, somit ist man jetzt auf dem Vormonatsniveau. Experten und Analysten sehen diesen Schritt als Signal, auf ein verändertes Marktgeschehen reagieren zu können. Man reagiere man damit auf die gesunkenen Rohölpreise in den letzten Wochen. Zum anderen wird mit einem Nachfragerückgang bis Ende des Jahres und auch im nächsten Jahr gerechnet.

Die G7-Staaten diskutieren über einen Preisdeckel für russisches Öl. Die Ölpreisobergrenze soll über die G7-Staaten hinausgehen, weitere EU-Mitglieder und Länder sollen mit eingeschlossen werden. Das Preislevel wurde nicht bekannt gegeben. Das Ziel ist, die Inflation deutlich einzudämmen. Russland teilte umgehend mit, dass man mit Länder, die mit diesem Vorgehen einverstanden sind, kein Öl mehr liefern werde. Russland strebt weitere Lieferungen nach Asien an. Derweil profitiert Russland von den hohen Rohölpreisen.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Deutschland steckt mitten in einer Energiekrise, durch die Nord Stream 1 fließt kein Gas mehr. Berichten zufolge ist auch unklar, ob die Gaslieferungen wiederaufgenommen werden. Der Lieferstopp treibt die Preise auf ein Rekordhoch, diese haben seit letzter Woche einen Sprung um 35 Prozent gemacht. Der Euro erreicht den tiefen Stand seit knapp 20 Jahren. Die Sorge vor einem Energiedefizit, Angebotsmangel und hohen Energiekosten bedingt durch eine Rezession wächst weiter. Auch Investoren sind über die aktuelle Lage stark verunsichert.

Die Sorge wächst, dass mit dem enormen Preislevel, der steigenden Inflation die Nachfrage deutlich sinken könnte. In der EU und in den USA ist der Inflationsdruck besonders hoch, eine Trendwende scheint nicht in Sicht. Die Zentralbanken haben weltweit begonnen, ihre Zinsen anzuheben. In den USA ist man sich mit deutlichen Zinsschritten nach oben bewegt. Eine starke Anhebung der Zinsen könnte die Konjunktur weiter schwächeln. Regieren die Banken zu sanft, könnte die hohe Inflation weiter verschärft werden.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind auf einem sehr hohen Preisniveau. Die Spritpreise und Benzinpreise sind nach Auslaufen des Tankrabatts extrem in die Höhe geschnellt. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland im August auf 7,9 Prozent gestiegen. Deutliche Preistreiber sind neben Energie auch die Lebensmittelpreise.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro kämpft mit dem Dollar um die Parität. Aktuell notiert der €uro bei 0,9951 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar zeigt aktuell wieder deutliche Stärke und lässt die Nachfrage nach Rohöl entsprechend etwas sinken. Der hohe Dollar-Kurs dürfte die Ölpreise noch etwas weiter belasten.

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