Ölpreise stabil – knapp über Sechs-Monatstief | Aktuelle Ölmarkt-News vom 09.08.2022

um 10:00 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise sind zum Start in die Woche stabil und notieren Dienstag mit leichten Aufschlägen. Die Preise etablieren sich zwischen 90 USD und 95 USD je Barrel. Steigende Ölimporte in China sorgen für einen Auftrieb bei den Preisnotierungen. Die Sorge vor einer Energiekrise in Europa könnten die Aussichten für eine konjunkturelle Entwicklung stark belasten und die Rezession vorantreiben. Zuletzt sind die Ölpreise wegen der abflauenden Weltwirtschaft unter Druck geraten. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 89,93 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 95,86 $ je Fass.

Experten und Analysten berichten über eine mögliche Annäherung zwischen den USA und dem Iran in den Atomverhandlungen. Es liege ein Dokument über die Vereinbarung zur Rückkehr, des 2015 vereinbarten Abkommens vor, den Teheran nun ratifizieren müsse, so die Teilnehmer EU und USA. Es gebe nichts mehr zu verhandeln. Details des Textes liegen nicht vor, allerdings wurde ein guter Kompromiss beschlossen.

Marktteilnehmer gehen davon aus, dass der Iran seine Ölexporte um 1 – 1,5 Millionen Barrel am Tag relativ schnell steigern könnte. Prognosen zufolge würden das 1,5 Prozent des weltweiten Angebots ausmachen. Noch scheinen die Marktteilnehmer skeptisch, ob ein erneutes Abkommen zustande kommt. Sollte Teheran dem Abkommen zustimmen, so wird mit einem starken Preisverfall gerechnet.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Unterdessen verlangsamt sich derweil in den USA die Freigaben von strategischen Ölreserven. Wurden im Juni noch eine Million Barrel im Schnitt am Tag freigegeben, sind es im August bis jetzt nur in etwa 0,75 Millionen Barrel am Tag. Es scheint so zu sein, dass es an fehlender Nachfrage der Abnehmer liegt. Der Plan war bis dato 45 Millionen Barrel zu verkaufen, abgenommen wurden nur 39 Millionen Barrel. Zusätzlich wurde ein deutlicher Rückgang der Benzin-Nachfrage in den USA ermittelt.

Letzte Woche wurden, starke Arbeitsmarktdaten aus den USA meldet, gleichzeitig hat der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar an Wert verloren. Im Juli wurden 538.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, das sind über 50 % mehr als erwartet. Damit wachsen auch die Stundenlöhne und der Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen weiter zu erhöhen.

Die drohende Gaskrise in Europa und die fehlenden Alternativen werden die Preisnotierungen weiterhin auf einem hohen Niveau stagnieren. Die erhöhte Nachfrage nach Rohölprodukten, um Gas teilweise in den Prozessabläufen zur Stromerzeugung zu ersetzten, treibt den Preis für den heimischen Heizölpreis in die Höhe. Das könnte sich in den nächsten Wochen nach dem Ablauf des Tankrabatts deutlich in den Spritpreisen abzeichnen und die Dieselpreise ebenfalls verteuern.

Die Heizölpreise sind auf hohem Preis-Niveau, Spritpreise und Benzinpreise bleiben trotz des Tankrabatts weiterhin hoch. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland im Jahresdurchschnitt gestiegen ist. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland im Juli auf 7,5 Prozent gefallen. Deutliche Preistreiber sind neben Energie auch die Lebensmittelpreise.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,0231 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar ist wieder schwächer geworden. Die Nachfrage nach Rohöl ist entsprechend etwas gestiegen.

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