Ölpreise stabil – keine klaren Impulse zum Jahresbeginn | Aktuelle Ölmarkt-News vom 03.01.2023

um 10:15 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Ölpreise, Ölpreis, Ölnotierungen, Ölförderung, Ölimport

Die Ölpreise gehen zum Start ins neue Jahr fester und notieren mit Aufschlägen in die neue Handelswoche. In Europa, China und der USA zeichnet sich eine Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit ab. Das Ölembargo gegen russisches Öl ist im vollen Umfang seit dem 1. Januar 2023 in Kraft getreten. In den letzten Handelstagen im vergangenen Jahr haben die Rohölnotierungen kräftig zugelegt, das stimmte die Anleger positiv. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 80,44 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 86,02 $ je Fass.

China öffnet unkontrolliert die Corona-Maßnahmen, als Konsequenz aus der zu geringen Impfquote schellen die Infektionszahlen in die Höhe. Die Null-Covid-Politik ist, passe und weitgehende Öffnungsschritte werden vollzogen. Pünktlich zum anstehenden chinesischen Neujahrsfest rechnet man mit einer erhöhten Mobilität. Die Nachfrage nach Öl könnte deutlich zunehmen. Aufgrund der Pandemie hat Chinas Wirtschaft stark gelitten, aktuell geht man allerdings von einem enormen Nachholbedarf aus.

Ab dem 1. Januar 2023 wurden alle Rohöl-Importe aus Russland gestoppt, somit ist das Rohölembargo vollständig in Kraft getreten. Seit dem 5. Dezember vergangenen Jahres gilt schon ein Importstopp für russisches Öl auf dem Seeweg. Die Raffinerie Leuna und Schwedt müssen nun die Bezugsquellen umstellen. Schwedt in Brandenburg rechnet mit einer Auslastung von 70 %. Die Mengen, die über Rostock und Danzig importiert werden, würde nicht ausreichen, um die Raffinerie wie gewohnt auszulasten. Berlin und Brandenburg zu 90 % mit Benzin, Kerosin, Diesel und Heizöl über die PCK in Schwedt versorgt. Die Leuna-Raffinerie deckt größtenteils den Benzinbedarf Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens. Aktuell sieht man die Versorgungslage trotz des Embargos für gesichert.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Auf dem Ölmarkt herrscht vor allem die Sorge vor Rezessionen und Konjunktureinbrüchen vor. Das liegt auch an robusten Wirtschaftsdaten, die darauf hindeuten, dass die Zinsstrategie der Notenbanken weiterhin auf höheren Zinsen liegen wird. Dies sorgt für eine annehmbare Abschwächung der Nachfrage auch im kommenden Jahr. Grundsätzlich sind die Ölpreise über das Jahr betrachtet eher wieder gesunken, während nach Beginn des Ukraine-Krieges die Preise deutlich angestiegen sind.

Experten und Analysten haben ihren Einkaufsmanagerindex (PMI) für das produzierende Gewerbe vorgelegt. Der Index ging um 0,4 auf 49 Punkte zurück und blieb damit den fünften Monat in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Liegt der Index unter der Marke von 50 Punkten, wird von einem Rückgang der Wirtschaftstätigkeit ausgegangen.

Die OPEC+ strebt weiterhin ein hohes Preisgefüge für Rohöl an und hat in den vergangenen Monaten durch mehrfache Preisabsprachen deutlich gemacht, dass das Level hoch bleiben soll. Die Produktverknappung ist ein treibender Faktor. Europa arbeiten aktuell mit Hochdruck auf erneuerbaren Energien umzusteigen, muss sich allerdings noch mit politischen Hürden auseinandersetzten. 2023 werden die Entscheidungen der OPEC+ großen Einfluss auf den Energiesektor haben.

Der US-Dollar hält sich weiterhin schwach am Devisenmarkt. Aktuell notiert der €uro bei 1,055 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Die aktuelle Dollarschwäche stärkt die Nachfrage nach Rohöl und verbilligt Importe – auch nach Deutschland.

Zurück