Ölpreise stabil auf hohem Niveau – Hohe Volatilität weiterhin am Ölpreismarkt | Aktuelle Ölmarkt-News vom 11.03.2022

um 13:44 Uhr von Magda Czarniawski

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Ölpreise, Ölpreis, Ölnotierungen, Ölförderung, Ölimport

Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn einen enormen Anstieg aufgezeigt, ab der Wochenmitte setzte jedoch eine Gegenbewegung ein. Der Markt ist wegen eines möglichen Importstopps weiter verunsichert, es besteht eine Ungewissheit, ob die Nachfrage weiterhin gedeckt werden kann. Der Ölmarkt bleibt daher angespannt und die Ölpreise stabilisieren sich auf einem hohen Preisniveau. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert bei 107,00 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 110,48 $ je Fass. Der Ölmarkt ist weiterhin volatil.

US-Präsident Joe Biden ordnete am 8. März einen Einfuhrstopp für Rohölprodukte an. Großbritannien zieht nach und stoppt die russischen Rohölimporte bis Ende des Jahres. Auch Japan berät über einen Importstopp. Im Allgemeinen ist man sich in der EU uneins über solche Sanktionsschritte. Deutschland stellt sich gegen Sanktionen im Energiebereich.

Das Treffen in Antalya haben sich der russische Außenminister Sergei Lawrow und der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba zu ersten Gesprächen getroffen. Die Gespräche enden ergebnislos. Dennoch zeigten sich beide Seiten zu weiteren Gesprächen bereit. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Energielieferungen ins Ausland bestätigt und möchte diese weiterhin aufrechterhalten. Russland hält an den vereinbarten Energieversorgungsverpflichtungen fest. Der Russland Angriff auf die Ukraine setzt sich unaufhaltsam fort.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Laut Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo, reiche die Erdölförderung aller Opec-Staaten nicht aus, um den Ausfall russischen Rohöl- und Produktexporten auszugleichen. Die Opec-Länder halten an den geplanten Fördermengen fest. Es besteht Zweifel, ob, eine Anhebung der Fördermengen überhaupt das Angebotsdefizit ausgleichen kann. Dies gilt auch für den Fall, dass der Iran auf den Ölmarkt zurückkehrt.

Ein Indikator könnte den Rohölpreis nach unten korrigieren. US-Diplomaten haben Gespräche mit Venezuela aufgenommen. Ziel der Gespräche sei es, die Beziehungen zwischen Venezuela und den USA wieder zu normalisieren. Im Zuge dessen wurden zwei inhaftierte amerikanische Staatsbürger freigelassen. Eine Lockerung von Sanktionen wurde in Aussicht gestellt. So könnte das Land mit den größten Rohölvorkommen der Welt, wieder mehr Öl exportieren. Die Gespräche über das iranische Atomabkommen laufen unterdessen weiter.

Die Europäische Zentralbank (EZB) bereitet den Weg für eine neue Zinswende vor und reagiert auf die Inflation. Trotz der Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg sollen die Anleihekäufe schneller zurückgefahren werden und bis zum Sommer ganz auslaufen. Der Leitzins bleibt vorerst auf null Prozent, mit der Option diesen zu erhöhen. Die Inflationsprognose wurde wegen des Kriegs auf die Ukraine von 3,2 auf 5,2 Prozent angehoben.

Bereits jetzt leiden Verbraucher unter den explosionsartig gestiegenen Energiepreisen. Die Preise für Heizöl sind auf Rekordniveau. Aktuell können einige Heizölhändler keine Preisanfrage beantworten. Die Spritpreise sind ebenfalls stark gestiegen. Die Benzinpreise und Dieselpreise bleiben in einer starken Aufwärtsbewegung und Diesel kostet weiterhin mehr als Superbenzin E5. Die Inflation wird laut EZB weiter steigen. Der Ukraine-Krieg belastet insgesamt die Weltwirtschaft und verschärft die Energiekrise.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1026 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der aktuell deutlich stärkere US-Dollar verteuert die Rohöl-Importe, was zu einer weltweit niedrigeren Nachfrage für Rohöl führt. Aufwertung erhält der Dollar aktuell auch als sog. Krisen-Währung wegen des Ukraine-Kriegs.

Zurück