Ölpreise seitwärts – China verharrt bei der Null-Covid- Politik | Aktuelle Ölmarkt-News vom 08.11.2022

um 09:57 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich zuletzt wieder deutlich nach oben orientiert. Zum Wochenschluss konnten die Ölpreise deutlich zulegen und notieren weiterhin auf einem höheren Niveau. Dennoch bleibt über die Woche betrachtet nicht viel vom Erfolg übrigen. Dennoch scheint sich gewissermaßen Hoffnung bei den Anlegern breitzumachen. Das liegt an verschiedenen Faktoren. Die aktuellen Sorgen um Nachfrage, Verfügbarkeit und Dollar-Stärke werden jedoch nicht verschwinden. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert aktuell bei 90,12 $. Brent kostet 96,49 $ je Fass.

Nachdem letzte Woche Spekulationen über Lockerung in China laut geworden sind, wurden diese zum Wochenende dementiert. Somit schaut man erneut skeptisch auf einen Wirtschaftsaufschwung. Die Neuinfektionen befinden sich auf einem neuen Hoch und man hält weiter an der Null-Covid-Strategie fest. Diese Maßnahmen schränkten das Leben der Bürger und das Wachstum der Wirtschaft stark ein. Weiterhin steckt das Land in einer strikten Covid-Politik fest, etliche Lockdowns, Produktionsstopps und die reduziere Nachfrage sind die Folgen. China ist der größte Rohölimporteur der Welt.

In den USA finden diese Woche die Midterm Elections (Halbzeitwahlen) zum Kongress statt, welche immer zwischen den Präsidentschaftswahlen stattfinden. Traditionell sind solche Wahlen häufig eine Abrechnung mit dem US-Präsidenten. Dementsprechend wird spannend zu erwarten sein, wie diese Wahlen ausgehen. Zurzeit gibt es noch eine Mehrheit der Demokraten. Hohe Energiepreise, die Präsident Joe Biden angelastet werden, könnten zu einem Wahlsieg der Republikaner führen. Joe Biden, der unter anderem die Energiewende zur „grünen“ Transition auf der Agenda hat, könnte bei einer Mehrheit der Republikaner im Senat und Repräsentantenhaus, Probleme bekommen, diese Energiewende umzusetzen. In der Vergangenheit wurde die Erschließung von Öl und Gas von den Demokraten erschwert. Dementsprechend könnten die Wahlen auch Auswirkungen auf die Energiepreise bedeuten.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Ab dem 5. Dezember soll die Preisobergrenze für russische Rohölimporte in Kraft treten. Unternehmen und Marktteilnehmer, die den Handel und Transport von russischem Rohöl ermöglichen, sollen vor den Sanktionen geschützt werden. Das Preisniveau wurde nicht bekannt gegeben. Die Ölpreisobergrenze soll über die G7-Staaten hinausgehen, weitere EU-Mitglieder und Länder sollen mit eingeschlossen werden. Diese Vorhaben kann nur funktionieren, wenn es eine breite internationale Verständigung gibt. Die chronische Dieselknappheit in Europa wurde bis jetzt mit Importen aus Russland kompensiert. Dies wird in immer näherer Zukunft nicht mehr der Fall sein. Das Öl wird sich zwar andere Wege nach Europa gelangen, das Problem wird allerdings bestehen bleiben, wenn nicht sogar größer werden. Aktuell ist der Ölmarkt geprägt von Rezessionsangst, einer Energiekrise in Europa und den Risiken auf der Angebotsseite. Experten und Analysten sehen ein großes Risiko einer weltweiten Rezession.

Der US-Dollar notiert aktuell etwas schwächer und kämpfte heute Morgen mit dem €uro um Parität. Der €uro notiert aktuell bei 0,999 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar ist aktuell etwas stärker als in der vergangenen Woche. Die Nachfrage nach Rohöl leidet darunter.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind zum Schluss dieser Woche deutlich angestiegen. Wir empfehlen, die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind zum Wochenschluss deutlich teurer geworden. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben zuletzt mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland im Oktober nach vorläufigen Daten auf 10,4 Prozent gestiegen. Deutliche Preistreiber sind Energie- und Lebensmittelpreise.

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