Ölpreise schwächeln, bleiben auf hohem Niveau | Aktuelle Ölmarkt-News vom 12.03.2021

um 10:59 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich am Freitag wieder etwas leicht nach unten entwickelt und zeigen erneut Schwächen. Dennoch halten sich die Ölpreise auf einem konstant hohen Niveau. Die Auf- und Ab-Schwankungen haben aber seit vergangener Woche deutlich zugenommen. Für viele Analysten und Experten ein Hinweis darauf, dass die jüngste Rally auf dem Ölmarkt langsam an Kraft verliert. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 65,76 $. Ein Barrel der für Europa relevanten Öl-Sorte Brent kostet 69,45 $.

Für den Ölmarkt gab es in dieser Woche eigentlich gute Nachrichten. So hat beispielsweise der US-Dollar nach einer deutlichen Stärke-Phase wieder an Kraft verloren. Öl wird in aller Regel in US-Dollar gehandelt. Mit einem schwächeren US-Dollar werden Ölimporte deutlich interessanter und die Nachfrage steigt. Zuletzt notierte das Währungspaar EUR/US-Dollar bei 1,192 $.

Die Bestandsdaten der US-Energiebehörde DOE haben zunächst einen deutlichen und höheren Bestandsaufbau bei Rohölprodukten angezeigt, als von Experten und der privaten API erwartet. Doch bei den Mitteldestillaten (Gasöl) und bei Benzin gab es deutliche Abbauten, die darauf schließen lassen, dass die Nachfrage in der wichtigsten Volkswirtschaft der Welt deutlich erholt. Dies hat an den Märkten für neuen Auftrieb gesorgt.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Marktteilnehmer sprechen unterdessen auch beim Ölpreis von einer technischen Gegenbewegung zum Wochenende. Hintergrund ist, dass die meisten Teilnehmer zum Wochenende auf Gewinnmitnahmen setzen und so den Ölpreis weiter unter Druck setzen. Insgesamt wird dennoch auf steigende Preise und damit verbunden eine höhere Nachfrage gesetzt. Tatsächlich stimmen neben den Erfolgen im Kampf gegen die Corona-Krise auch konjunkturelle Entwicklungen und Entscheidungen eine wichtige Rolle.

So hat das US-Repräsentantenhaus das von Präsident Joe Biden angestrebte Konjunkturpaket verabschiedet und die Finanzbörsen reagierten weltweit mit deutlichen Kurssteigerungen. Auch die Entscheidung der EZB die Leitzinsen bei ihrem aktuellen Stand zu belassen und damit auch ein Zeichen zu setzen, haben die Märkte etwas stabilisiert und beflügelt. Insgesamt blicken die Märkte positiver in die Zukunft.

Trotz dieser positiven Meldungen bleibt das Thema Kapitalmarktzinsen weiterhin den Markt mit beherrschend. Es kommt nicht von ungefähr, dass in den vergangenen Wochen die Angst vor Inflation, hohen Kapitalmarktzinsen und einer Überhitzung der Märkte durch Konjunkturprogramme zugenommen hat. In solchen Entwicklungen neigen Investoren dazu sich lieber in weniger risikoreiche Anlagen einzukaufen. Ölprodukte und Rohöl hätten das Nachsehen. Es bleibt spannend, wie sich die Ölpreise weiter entwickeln werden.

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