Ölpreise ohne klare Richtung | Aktuelle Ölmarkt-News vom 12.09.2017

um 08:57 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Zum Start der neuen Handelswoche haben die Ölpreise keine klare Richtung gefunden. Während die europäische Leitsorte BRENT auf Dienstag um knapp 0,3 $/b nachgab, legte die amerikanische Leitsorte WTI um 0,2 Dollar/Barrel zu. Allerdings war WTI am Vortag auch sehr viel deutlicher gefallen als die BRENT-Notierung. Am Dienstagmorgen stand die Nordsee-Ölsorte BRENT bei 53,8 Dollar/Barrel und die US-Ölsorte WTI wurde bei 48,1 Dollar/Barrel gehandelt.

Neben der uneinheitlichen Entwicklung der beiden Rohöl-Leitsorten konnte gestern, der seit längerem erwartete Rückgang der Gasölnotierungen festgestellt werden. Aufgrund der Raffinerieausfälle im Golf von Mexiko hatten sich die Gasölpreise zuletzt spürbar von den Rohölnotierungen entkoppelt. Seitdem sich die Lage auf dem US-Ölmarkt jedoch zunehmend normalisiert hat, hatten Marktbeobachter darauf gewartet, dass sich auch die Gasölnotierungen wieder an die Ölpreise anpassen. Der erste Schritt wurde gestern gemacht, allerdings besteht hier weiterhin ein beträchtliches Korrekturpotential von etwa fünf Prozent.

Im Gegensatz zu den vergangenen Monaten wird am Ölmarkt zurzeit stärker auf die Nachfrage- als die Angebotsseite geschaut. Das weiterhin hohe Angebot auf dem Weltölmarkt und Aspekte wie dieses z.B. durch Maßnahmen der OPEC eingeschränkt werden könnte, werden derzeit  kaum thematisiert. Die Blicke richten sich eher auf die Auswirkungen der Hurrikans und Tropenstürme und was diese für Konsequenzen für die Ölnachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt haben.


Zudem wurde der jüngste Anstieg der Ölpreise auch wieder vermehrt von Spekulanten genutzt um auf höhere Ölpreise zu setzen. Der relativ hohe Anteil von Spekulationen auf steigende Ölpreise hat dazu geführt, dass besonders die Nordsee-Ölsorte BRENT zurzeit überbewertet scheint und sich somit ein spürbares Korrekturpotential nach unten aufgetan hat. Dies ist auch daran zu erkennen, dass sich der Preisunterschied zwischen den beiden Rohölleitsorten BRENT und WTI fast verdoppelt hat. Lag die Preisdifferenz Mitte August noch bei gut drei Dollar je Barrel, so beträgt sie aktuell fast sechs Dollar/Barrel.

Am Devisenmarkt hat der €uro zum Wochenstart leicht gegen den US-Dollar verloren. Mit aktuell 1,197 Dollar/€uro befindet sich die europäische Gemeinschaftswährung dennoch auf einem der höchsten Stände seit Dezember 2014.

 

Ölpreise steigen

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