Ölpreise nach Preisrutsch mit Seitwärtsbewegung | Aktuelle Ölmarkt-News vom 09.08.2019

um 10:45 Uhr von Benjamin Stelse

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Ein drohender Handelskrieg zwischen den beiden Wirtschaftsmächten USA und China, sowie die bereits vorhandene Eskalation, ist auch zum Wochenausklang das entscheidende Thema am Ölmarkt. Der Handelsstreit hatte am Donnerstag letzter Woche zu einem regelrechten Schock am Ölmarkt geführt, der bei den Ölnotierungen zu einem Preisrutscht geführt hat. Die vom US-Präsident Trump angekündigten Strafzölle auf chinesische Importe mit einem Volumen von rund 300 Milliarden Dollar, folgte eine Abwertung der eigenen Währung seitens China, um den Yuan-Kurs zu stützen und die Finanzmärkte kurzfristig zu beruhigen. Trump bezeichnete die Abwertung des Yuan-Kurses als schwerwiegenden Verstoß und unterstellte China sogar Währungsmanipulation.

Die Folgen sind in der Entwicklung der Ölnotierungen deutlich zu erkennen. So sind die Rohölpreise innerhalb gut einer Woche um über 10 Prozent gefallen. Zwischenzeitlich erkennbare Gegenbewegungen sind jeweils im Laufe des Handelstages regelrecht „verpufft“. Seitens Analysten überwiegt aktuell die Haltung, dass nur wenig Hoffnung auf eine kurzfristige Erholung der Ölnotierungen zu erwarten ist. Zudem sehen die Analysten die Möglichkeit einer weltweiten Rezession, die wiederum direkten Einfluss auf den Ölmarkt haben würde.

Nach den deutlichen Preisrückgängen der letzten Tage, kann zumindest im frühen Handel von einer gewissen Beruhigung gesprochen werden. Während unsere Redaktion für einen vergleichbaren Preis der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) Mitte Juni fündig wurde, musste bei der Nordsee-Ölsorte Brent bis Anfang Januar zurückgehen.




Im Vergleich zu gestern, sind die Preisentwicklungen der Ölnotierungen heute Morgen recht übersichtlich. Bei der für Europa maßgeblichen Nordsee-Ölsorte Brent kostete ein Barrel (159 Liter) 57,35 Dollar und somit nur 0,1 $/b weniger als gestern. Der Preis für amerikanischen Sorte WTI blieb unverändert und stagniert bei 52,54 Dollar/Barrel.

Aufgrund der kräftig gesunkenen Rohölpreise, soll sich das weltweit wichtigstes Förderland Saudi-Arabien dazu entschlossen haben, die Produktion im September deutlich zu senken. Die Veröffentlichung der Meldung hat gestern zu kräftig steigenden Rohölpreisen und einer allgemein besseren Stimmung an den internationalen Finanzmärkten geführt. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange der preisstützende Effekt der Meldung anhält. Allgemein sprechen die Marktteilnehmer davon, dass dem Ölmarkt aktuell entscheidende Impulse fehlen.

Und auch die jüngste Entwicklung der US-Ölreserven, belastet die Ölpreise zusätzlich. Entgegen der Analysten-Erwartung, gab es in der letzten Woche eine unerwartete Mengensteigerung, nachdem die Reserven sieben Woche in Folge gesunken sind und die US-Bestände in der vergangenen Woche auf ein Mengenniveau sanken, dass zuletzt im November 2018 erreicht wurde. Wie das amerikanische Energieministerium (EIA) mitteilte, sind die US-Rohölbestände um 2,4 Millionen gestiegen, sodass die Bestände mit 438,9 Mio. Barrel wieder zwei Prozent über dem Fünf-Jahresschnitt liegen.

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