Ölpreise mit Korrekturbewegungen und schwächeren Werten | Aktuelle Ölmarkt-News vom 08.06.2021

um 10:47 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Für die Ölpreise liegen weiter gute Voraussetzungen vor. Trotzdem schwächeln die Ölpreise in dieser Woche zunächst. Das hohe Niveau der vergangenen Woche konnte nicht aufrechterhalten werden. Die vorliegenden Daten zeigen allerdings, dass es sich bei der aktuellen Entwicklung um eine Korrekturbewegung und Gewinnmitnahmen handeln könnte, an deren Ende deutlich höhere Ölpreise wahrscheinlich sind. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 68,67 $. Ein Barrel der für Europa relevanten Öl-Sorte Brent kostet 70,86 $.

Am Freitag hatten die Ölpreise noch deutlich zugelegt, um dann durch Gewinnmitnahmen und Widerständen bei 72 $ doch wieder zu schwächeln. Doch solche Gewinnmitnahmen sind völlig normal und am Ende steigen die Ölpreise häufig mehr als sie geschwächelt haben. Das Umfeld ist jedenfalls dafür ausgerichtet und so bewerten Analysten die aktuellen Entwicklungen fast einheitlich als ganz normalen Prozess. Ein überteuerter Ölpreis scheint sich insofern nicht etabliert zu haben.

Wirtschaftsdaten aus den USA, China und der EU spielen dabei auch eine wichtige Rolle. Die Konjunktur zieht in diesen wichtigen Volkswirtschaften weiter an. Die Lockerungen innerhalb der EU sind so weit fortgeschritten, dass die Nachfrage für Rohöl und Rohölprodukte messbar gestiegen ist. Allerdings muss man hier auch vorsichtig sein. Beispielsweise gibt es Hinweise darauf, dass die Importe für Rohöl in China im Mai zurückgegangen sind. Und in den USA hat die Anzahl von Förderanlagen abgenommen, was ein Zeichen für eine geringere Nachfrage sein kann.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Auch die positiv verlaufenden Gespräche mit dem Iran sind eine Belastung für die Ölpreise. Sollte es tatsächlich einen Durchbruch bei den Gesprächen geben, könnten die USA Sanktionen gegen den Iran aufheben. In diesem Fall ist mit größeren Mengen Öl auf dem Weltmarkt zu rechnen. Unterdessen scheint der Iran selbst ein Problem mit den Ölquellen zu haben. In letzter Zeit häuften sich Meldungen über Störungen und Explosionen an Pipelines und Förderanlagen. Eventuell könnten die Mengen, die vom Iran auf den Weltmarkt gepumpt werden, dadurch überschaubar bleiben.

Der Markt ignoriert allerdings aufgrund der überwiegend positiven Wirtschaftsdaten solche Meldungen. Tatsächlich gibt es aktuell auch keinen Grund für eine größere Sorge. Die Ölpreise sind stabil hoch, die Nachfrage scheint sich weiter zu erholen und die OPEC+ hat bei ihrem letzten Treffen keine Ausweitung der Ölförderungen beschlossen. Entsprechend ist der Anstieg der Ölpreise zunächst gesichert. Auch die Daten der Voraussagen für die Ölbestände in den US-Lagern sehen positiv aus. Die Fahrsaison in den USA hat bereits begonnen und dürfte zu einer erhöhten Nachfrage bei Benzin führen.

Sollte es in den südostasiatischen Ländern und in Schwellenländern wie Brasilien außerdem eine bessere Beherrschung der Corona-Pandemie geben, so dürfte auch hier die Nachfrage nach Rohöl deutlich steigen. Zumindest für Japan und Indien geben Zahlen zum aktuellen Infektionsgeschehen leicht Hoffnung auf eine Besserung der prekären Lage. Damit könnten die Ölpreise noch einen weiteren Auftrieb erhalten. Hier hängt aber viel von den Maßnahmen ab und ob diese Einschränkungen rechtzeitig ergriffen wurden.

Zum Schluss noch die Betrachtung des US-Dollars. Der €uro notiert aktuell etwas stärker bei 1,2169 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Der schwächelnde US-Dollar stärkt entsprechend aktuell die Nachfrage auf dem Weltmarkt.

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