Ölpreise mit erstem Dämpfer – Neuer Anlauf für höhere Ölpreise? | Aktuelle Ölmarkt-News vom 19.10.2021

um 10:59 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben zu Beginn der Woche zunächst deutliche Wertsteigerungen gezeigt, um dann doch nach schlechten Konjunkturdaten aus den USA deutlich nachzugeben. Dennoch bleibt das Preisniveau beim Rohöl hoch. Dabei ist der erste Dämpfer vermutlich nur eine kurze Korrektur. Noch im Laufe der Woche dürfte der Preis für Rohöl deutlich steigen. Die Preisrally dürfte aus unserer Sicht weitergehen. Die Angebotsknappheit nimmt weiter zu und dürfte die Ölpreise nach oben treiben. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 83,12 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 84,70 $ je Fass.

Konjunkturdaten aus den USA haben die Ölpreise im Verlauf des gestrigen Handelstages stark belastet. Der Ölpreis verlor um rund 2 $ je Fass, nachdem bekannt wurde, dass die Industrieproduktion in den USA im September deutlich gesunken ist. Die USA gehören zu den wichtigsten Volkswirtschaften der Welt. Eine sinkende Industrieproduktion ist ein Zeichen für eine gedämpfte Nachfrage nach Rohöl. Entsprechend gaben die Ölpreise deutlich nach.

Hinzu kommen weiterhin Probleme in den globalen Lieferketten. An manchen Häfen stauen sich mittlerweile die Container, weil diese nicht schnell genug gelöscht bzw. es nicht genügend Schiffe für Verladungen gibt. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie aus dem vergangenen Jahr belasten nicht nur Technologiesektoren, sondern die gesamte Industrie in führenden Ländern. So sind Engpässe gerade in der verarbeitenden Industrie deutlich schwieriger zu kompensieren und drücken auf die globale Konjunkturerholung.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Auf dem Ölmarkt macht sich unterdessen die Sorge breit, dass in den Wintermonaten die Nachfrage bei weitem nicht befriedigt werden kann. Auch die Energiekrise spielt eine wichtige Rolle. Analysten glauben, dass die Ölpreise weiter ansteigen könnten, weil die teuren Gas- und Kohle-Preise Rohöl und Rohölprodukte als Substitute für die Energie- und Strom-Erzeugung attraktiver machen. Die globale Nachfrage nach Rohöl ist unterdessen spürbar gestiegen. Die Fördererhöhungen der OPEC+ kommen unterdessen nur einem Tropfen auf dem heißen Stein gleich.

Die hohen Energiepreise sind dabei größter Antreiber der aktuellen Inflationsraten. In Deutschland zeigt sich, das insbesondere bei den Daten des Statistischen Bundesamtes. Hier wird deutlich, dass die Energiepreise insgesamt eine Auswirkung auf die gesamte Kaufkraft haben. Verbraucher müssen sich angesichts der hohen Preise für Strom, Gas und Öl darauf einstellen, dass es gerade bei einem sehr kalten Winter zu deutlichen Nachzahlungen im kommenden Jahr kommen dürfte.

Zum Ende des Jahres wird aufgrund der Nachfragesituation ein deutlicher Anstieg der Ölpreise erwartet. Das hat vor allem für Verbraucher schlechte Folgen. Die Preise für Heizöl haben erneut ein neues Mehr-Jahreshoch erreicht. Unterdessen haben die Spritpreise deutlich zugelegt und notieren mittlerweile auf neuen Rekordhochs. Die Benzinpreise notieren auf Allzeithochs. Diesel ist mittlerweile so teuer wie nie zuvor. Rufe nach politischer Einflussnahme gegen hohe Energiekosten und Begrenzungen der Belastungen werden immer lauter.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1654 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Aktuell trägt der etwas schwächere Dollar zu einer höheren Nachfrage auf dem weltweiten Ölmarkt bei.

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