Ölpreise mit deutlichem Plus – Ölmarkt blickt positiv auf die Zukunft | Aktuelle Ölmarkt-News vom 14.01.2022

um 12:04 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Zum Ende der Woche notieren die Ölpreise wieder deutlich im Plus. Für die aktuelle Entwicklung wird auf dem globalen Ölmarkt eine verbesserte Konjunkturaussicht und Nachfrage nach Rohöl ausgemacht. Zuletzt hatten auch Sorgen vor einer anstehenden Zinserhöhung wieder abgenommen, weil deutlich wird, dass die Konjunkturerholung nicht gefährdet werden soll. Aktuell notiert ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 83,11 $. Brent kostet 85,58 $ je Fass. Rohöl ist in dieser Woche um rund 4 $ je Fass teurer geworden.

Die US-Öllager sind weniger mit Rohöl gefüllt. Das zeigten diese Woche die Daten der US-Energiebehörde (DOE). So sind die Rohölbestände um 4,6 Mio. Barrel gefallen. Dagegen gab es Aufbauten bei Mitteldestillaten (+ 2,5 Mio.) und deutliche Aufbauten bei Benzin (+ 8,0 Mio.). Die Aufbauten bei Benzin sind vor allem einem deutlichen Rückgang der Mobilität und Nachfrage in den USA geschuldet. Ein Zeichen dafür, dass selbst die Ausbreitung von Omikron die Menschen dazu verleitet vorsichtiger zu sein und auf unnötige Reisen zu verzichten. Der Trend zeichnete sich bereits seit den Feiertagen um Weihnachten ab.

Die Sorgen vor der Zinserhöhung durch die US-Notenbank FED wurden durch den Notenbankchef Jerome Powell etwas genommen. Powell erklärte, dass die Wirtschaft nicht in Mitleidenschaft gezogen und eine Erhöhung keinen Einbruch der Konjunktur zur Folge haben sollte. Gleichzeitig machte der Notenbankchef in dieser Woche darauf aufmerksam, dass die wirtschaftlichen Einschränkungen durch die Omikron-Variante geringer ausfallen sollten, als bisher befürchtet. Der milde Verlauf wird auch an anderer Stelle als Indiz für geringere Auswirkungen angesehen.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Für den aktuellen Aufschwung bei den Ölpreisen ist auch die OPEC+ mitverantwortlich. Mehrere Staaten des Ölverbunds schaffen die selbst gesteckten Fördererhöhungen nicht. Dadurch erfüllen immer mehr Staaten ihre Quoten nicht und es gibt entsprechend weniger gefördertes Öl auf dem Weltmarkt als prognostiziert und angenommen. Dabei gibt es deutliche Zeichen auf eine erhöhte Nachfrage im zweiten Quartal dieses Jahres. Und bereits jetzt sorgen die Ausfälle in der Quotenerfüllung für steigende Ölpreise. Die Fördererhöhungen werden nicht vollständig umgesetzt.

Die Corona-Pandemie wird zwar immer weiter aus dem Blickfeld genommen, doch noch ist die Omikron-Welle längst nicht vorbei und stellt durchaus viele Länder vor Probleme. Auch in europäischen Ländern und in Deutschland wird das öffentliche Leben etwas heruntergefahren. Im Vergleich zu China sind das noch milde Maßnahmen. Hier wurden erneut mehrere Millionenstädte und Bereiche komplett heruntergefahren, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Für Verbraucher sind die aktuellen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise halten sich auf einem hohen Preisniveau, haben sogar wieder deutlich zugelegt. Die Spritpreise und Benzinpreise haben hingegen nur wenig von ihren Höchstwerten abgegeben. Auf lange Sicht betrachtet, sind die Preise jedoch weiterhin sehr hoch. Dies steigert auch die Inflation in Deutschland, die zuletzt mit über 5,3 % im Dezember ein neues Rekordhoch erreicht hat. Über das Jahr betrachtet war die Inflation in Deutschland mit 3,1 % auf dem höchsten Stand seit 1993.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1457 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar ist aktuell deutlich schwächer und damit fördert es Importe in andere Länder. Die Nachfrage nach Rohöl steigt.

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