Ölpreise leicht gesunken | Aktuelle Ölmarkt-News vom 08.01.2018

um 09:09 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise haben am Freitag erneut nachgegeben, sind jedoch am Montag im frühen Handel wieder leicht gestiegen. Insgesamt verzeichnete die US-Ölsorte WTI auf Montag somit einen Rückgang in Höhe von 0,3 $/b und wurde am Morgen bei 61,6 Dollar/Barrel gehandelt. Die Nordsee-Ölsorte BRENT veränderte sich hingegeben kaum und notierte am Montagmorgen weiterhin bei 67,9 Dollar/Barrel.

Als Grund für den jüngsten Anstieg der Ölpreise wurden zumeist die Proteste im Iran genannt. Allerdings haben diese bisher keinerlei Auswirkungen auf die dortige Ölindustrie und es wird zurzeit auch kein Rückgang der iranischen Ölexporte erwartet. Da die USA zudem vorerst keine weitergehenden Sanktionen gegen Teheran verhängen wollen, kann davon ausgegangen werden, dass die Risikoaufschläge nun wieder zurückgenommen werden.

Zudem spricht auch die vollständige Wiederinbetriebnahme der wichtigen Forties-Ölpipeline, über die rund 0,45 Mio. Barrel Rohöl von der Nordsee zur Verarbeitung an das schottische Festland fließen, dafür, dass die Ölpreise unter Druck geraten sollten. Besonders vor dem Hintergrund, dass die Ölpreise in den vergangenen Monaten kräftig zugelegt haben und zurzeit deutlich über dem Preislevel liegen, dass die meisten Analysten erwartet haben. So ist zum Beispiel der OPEC-Basketpreis in der zurückliegenden Woche mit 66,1 Dollar/Barrel zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit über drei Jahren gestiegen.

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Neben der Förderkürzung der 24 wichtigen Ölförderländer rund um die OPEC und Russland, steht auch im Jahr 2018 weiterhin der US-Ölmarkt im Fokus der Händler. Allgemein wird erwartet, dass die Schieferölförderung in den USA, aufgrund der zuletzt massiv gestiegenen Ölpreise, deutlich hochgefahren wird und somit ein Gegengewicht zur Förderkürzung der OPEC-Allianz darstellt und wieder für fallende Ölpreise sorgen wird. Bisher bringen die Zahlen vom US-Ölmarkt jedoch keine eindeutigen Impulse.

Die Öllagerbestände in der größten Volkswirtschaft der Welt befinden sich seit elf Wochen recht stabil bei insgesamt knapp 800 Mio. Barrel. In den vergangenen Wochen war dabei jedoch eine massive Verschiebung von den Rohöllagern zu den Ölproduktelager zu verzeichnen. Aufgrund des sehr kalten Winters in den USA ist allerdings damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach Heizöl anziehen wird und die Heizöllager in den kommenden Wochen abgebaut werden.

Die US-Ölförderung steht mit knapp 9,8 Mio. Barrel/Tag zwar auf einem Rekordhoch und steigt zudem weiter an, allerdings werden für diesen Anstieg lediglich die bestehende Ölförderstellen stärker ausgebeutet und keine neuen Ölbohrungen vorgenommen. So meldete die amerikanische Ölausrüsterfirma Baker Hughes am Freitag sogar einen Rückgang der aktiven Ölbohrlöcher in den USA auf derzeit 742 Anlagen.

Am Devisenmarkt fiel der €uro leicht gegen die Ölwährung Dollar zurück, nachdem die Gemeinschaftswährung zum Jahresstart spürbar zugelegt hatte. Mit derzeit 1,201 Dollar/€uro notiert der €uro dennoch vergleichsweise stark gegen den US-Dollar. Und dies obwohl auch die Konjunkturaussichten in den USA gut sind und durch die Steuerreform und die Leitzinsanhebung tendenziell befeuert werden.

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