Ölpreise legen wieder zu – Proteste in China | Aktuelle Ölmarkt-News vom 29.11.2022

um 10:23 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise klettern zum Beginn in die Woche wieder nach oben und nehmen eine Gegenbewegung ein. Montag kamen Spekulationen auf, dass Peking die Corona-Maßnahmen lockern könnte. Letzte Woche sind in vielen Städten Proteste aufgrund der strikten Corona-Politik Chinas aufgeflammt. Nächste Woche könnten die OPEC+ Mitglieder auf der nächsten Tagung am 4. Dezember eine erneute Förderkürzung beschließen. Das Rohöl Embargo gegen russisches Öl in Folge der Sanktionen ist für nächste Woche geplant. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 79,03 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 85,33 $ je Fass. Der Rohölpreis bleibt volatil.

Die Null-Covid-Politik Chinas gerät zunehmend außer Kontrolle, immer mehr Menschen protestieren dagegen. Scheinbar erfolgreich, denn es wurde eine Pressekonferenz zum Thema Corona ausgerufen. Der Markt spekuliert auf Lockerungen, bislang wurden jedoch keine Nachrichten kommuniziert. Aktuell steckt das Land in etlichen Lockdowns fest, die Folgen sind Produktionsstopps und eine reduziere Nachfrage sind die Konsequenz. Nun wird abzuwarten sein, ob China in Zukunft die strengen Maßnahmen zurücknehmen wird. Dies hätte weltweit positive Auswirkungen, was Lieferkettenprobleme, aber auch die Nachfrage nach Öl betrifft.

Nächste Woche wird die Preisobergrenze für russische Rohölimporte in Kraft treten. Unternehmen und Marktteilnehmer, die den Handel und Transport von russischem Rohöl ermöglichen, sollen vor den Sanktionen geschützt werden. Die Ölpreisobergrenze soll über die G7-Staaten hinausgehen, weitere EU-Mitglieder und Länder sollen mit eingeschlossen werden. Die genaue Höhe des Preisdeckels ist noch nicht kommuniziert worden. Derzeit wird die Höhe von 65 und 70 Dollar diskutiert.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Ab Anfang Februar folgt dann der nächste Sanktionsschritt, ab dann dürfen keine Ölprodukte mehr importiert werden. Die Dieselknappheit in Europa wurde bis jetzt mit Importen aus Russland kompensiert. Dies wird in immer näherer Zukunft nicht mehr der Fall sein. Experten und Analysten sehen keine Entspannung auf dem Ölmarkt, das reduzierte Ölangebot der OPEC Gruppe und das bevorstehende Ölembargo dürfte sich spürbare bemerkbar machen. Die EU muss zukünftig 1,1, Millionen Tonnen Ölprodukte anderweitig beziehen. Das Öl wird sich zwar andere Wege nach Europa gelangen, das Problem wird allerdings bestehen bleiben, wenn nicht sogar größer werden.

Die USA haben derweil die Sanktionen gegenüber Venezuela gelockert. Beide Regierungen haben nach einem Jahr wieder gemeinsame Gespräche aufgenommen und eine humanitäre Zusammenarbeit vereinbart. Zudem wurden Restriktionen gegen den amerikanischen Ölmulti Chevron gelockert. Chevron wurde nun eine zeitlich begrenzte Erlaubnis erteilt, um wieder begrenzt Öl in dem südamerikanischen Land zu fördern. Das autoritär geführte Land steckt seit Jahren in einer politischen Krise und wurde daraufhin mit Sanktionen überzogen.

Der US-Dollar zeigt weiterhin gegenüber anderen Währungen Schwächen. Aktuell notiert der €uro wieder deutlich stärker bei 1,039 USD. Das liegt auch an der erwarteten Zinspolitik der FED, während die Europäische Zentralbank weiterhin an deutlichen Zinserhöhungen festhalten dürfte. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Die aktuelle Dollarschwäche stärkt die Nachfrage nach Rohöl und verbilligt Importe.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind jedoch noch einmal deutlich günstiger geworden. Wir empfehlen, die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind zum Wochenende hin ebenfalls deutlich günstiger geworden.  Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl hatten zuletzt mit dazu beigetragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Die Inflationsrate im Oktober lag bei 10,4 Prozent. Deutliche Preistreiber sind Energie- und Lebensmittelpreise.

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