Ölpreise legen deutlich zu – Stabile Nachfrage nach Rohöl? | Aktuelle Ölmarkt-News vom 12.08.2022

um 10:09 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben in dieser Woche deutlich zugelegt und notieren über die Woche betrachtet sehr stark im Plus. In dieser Woche haben die Ölpreise eine deutliche Aufwärtsbewegung eingenommen und notieren zum Schluss der Woche insgesamt deutlich stärker als vergangene Woche. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert aktuell bei 94,30 $. Brent kostet 99,75 $ je Fass. Über die Woche betrachtet haben die Ölpreise um rund 5 $ je Fass zugelegt. Die Ölpreise bleiben volatil.

Getrieben wurden die Ölpreise in dieser Woche durch positive Meldungen aus der Internationalen Energie-Agentur (IEA). Diese hat ihre Nachfrageprognose für dieses Jahr wieder etwas angehoben. Das kam auf dem Ölmarkt gut an und die Ölpreise zogen deutlich wieder an. Zuletzt hatten Rezessionssorgen die Ölpreise stark belastet. Dennoch ist die Meldung der IEA mit Vorsicht zu genießen.

Das zeigte bereits die Meldung der OPEC über die Nachfrageentwicklung. Die OPEC geht anders als die IEA von einem Nachfragerückgang bis zum Ende des Jahres aus. Die gegenteiligen Meldungen zeigen, wie schwierig die Einschätzung der Nachfrageentwicklung ist. Die IEA machte geltend, dass höhere Gaspreise auch die industrielle Nachfrage nach Rohöl und Rohölprodukten steigern. Zumindest dieses Argument hält die aktuelle Preisentwicklung aufrecht.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Zugleich gab es auch Meldungen über Störungen am Golf von Mexiko oder einem Rückgang der Rohölexporte aus dem irakischen Basra. Dies stützt die Ölpreise, angesichts einer stabilen Nachfragesituation für den Moment stark. Interessant ist auch, dass die OPEC+ ihre angestrebten Förderquoten bei weitem nicht erreichen konnten. Dies zeigt, dass die Fördererhöhungen nur wenig zu den realen Fördermengen beitragen.

Gegenteilig wirkte sich Mitte der Woche vor allem die Meldung aus den US-Rohöllagern aus. Die US-Energiebehörde DOE meldete deutliche und unerwartet hohe Aufbauten bei den Rohölbeständen. Die Rohölbestände wuchsen um 5,5 Mio. Barrel, während die Bestände für Benzin (- 5,0 Mio.) deutlich abgebaut haben. Bei den Mitteldestillaten wurde hingegen ebenfalls ein Aufbau von 2,2 Mio. gemeldet. Die Zahlen belasteten zunächst die Ölpreise. Der Markt schüttelte aber schnell die Entwicklung nach unten wieder ab.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind auf einem extrem hohen Preis-Niveau. Die Spritpreise und Benzinpreise bleiben trotz des Tankrabatts weiterhin hoch. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland im Juli auf 7,5 Prozent gefallen. Deutliche Preistreiber sind neben Energie auch die Lebensmittelpreise.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,0294 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar zeigt eine aktuell sehr deutliche Schwäche. Die Nachfrage nach Rohöl ist entsprechend etwas gestiegen und lässt ebenfalls die Preise für Rohöl steigen.

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