Ölpreise legen deutlich zu – Positive Aussichten? | Aktuelle Ölmarkt-News vom 18.05.2021

um 11:08 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben in dieser Woche wieder deutlich zugelegt. Dabei hatte es am gestrigen Handelstag zunächst nach einem impulsarmen Start in die Woche ausgesehen. Doch positive Daten aus den Finanzmärkten stützten die Ölpreise und Aussichten auf ein Anziehen der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte. Die Monatsberichte des Ölverbunds OPEC und der Internationalen Energieagentur (IEA) fielen ebenfalls optimistisch aus. Beide Organisationen sagen eine Zunahme der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte voraus. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 66,69 $. Ein Barrel der für Europa relevanten Öl-Sorte Brent kostet 69,93 $. Damit könnte Brent wieder die wichtige 70 $-Marke knacken.

Im Fokus des Ölmarkts bleibt die Corona-Pandemie und die Entwicklung bei der Bekämpfung. So haben positive konjunkturelle Daten aus der EU, den USA und China für eine gute Stimmung auf dem Ölmarkt gesorgt, wovon die Ölpreise stark profitieren. Dennoch wird mit großer Sorge auf den asiatischen Raum geschaut, insbesondere Indien, Japan und Indonesien. In diesen Ländern hatten die Infektionszahlen zuletzt deutlich zugelegt. Außerdem gelten die südostasiatischen Länder als wichtige und größere Ölimporteure weltweit. Die Nachfragesorgen sind dennoch optimistischen Aussichten gewichen, was die Ölpreise deutlich fester werden ließ.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Positiv wirken sich auch Lockerungen in verschiedenen Ländern der Welt aus. So haben die USA weitere Lockerungen vorgenommen, ebenso wie verschiedene Länder in der EU. Auch in Deutschland werden immer mehr Lockerungen wahrscheinlich. Da das Infektionsgeschehen deutlich abgenommen hat, nimmt auch die Mobilität zu. Auch in China wurden deutliche Mobilitätssteigerungen gemeldet. Unter anderem hat sich der Flugverkehr in den USA und China im Vergleich zum Vormonat deutlich erhöht. Außerdem steht in den USA die Fahrsaison weiter an. Wenn die Mobilität weiter steigt, steigt letztlich auch die Nachfrage nach Rohöl und Rohölprodukten.

In dieser Situation richtet sich der Blick auch auf die weiteren Aussichten. Ein Indikator könnten die US-Bestandsdaten sein. Aktuell gibt es hier eher die Prognose, dass die Rohölbestände wieder mit Aufbauten aufwarten könnten. Die private API wird ihre Daten erst am Nachmittag veröffentlichen, während die US-Energiebehörde ihre Daten erst morgen Nachmittag veröffentlicht. Es wird auf jeden Fall interessant werden, wie die Daten ausfallen, auch weil vergangene Woche mit den Auswirkungen des Hacker-Angriffs auf die Colonial-Pipeline gerungen wurde.

Nachfrage-stärkend wirkt sich auch der deutlich schwächere US-Dollar aus. Aktuell notiert der €uro bei 1,2216 USD. Rohöl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwächerer Dollar verbilligt damit den Rohölimport für viele Länder. Wir sehen somit bei den Ölpreisen ein aktuelles Übergewicht von positiven Einschätzungen und wenigen, aber bestimmten Sorgen. Mittel- bis langfristig geht man auf dem Ölmarkt jedoch von einer deutlich starken Nachfrage aus. Die positiven Aussichten überwiegen. Das bedeutet jedoch für Verbraucher auch höhere Kosten. Die Preise für Benzin, Diesel und die Heizölpreise könnten in den kommenden Wochen deutlich zulegen. Die kommenden Tage dürften aber Aufschluss darüber geben, wie sich die Ölpreise weiterentwickeln.

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