Ölpreise legen deutlich zu – Höchster Ölpreis seit Anfang August | Aktuelle Ölmarkt-News vom 27.08.2021

um 11:04 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Ölpreise, Ölpreis, Ölnotierungen, Ölförderung, Ölimport

Die Ölpreise haben in dieser Woche deutlich zugelegt und die Verluste aus der Vorwoche sogar wettgemacht. In der Spitze nahmen die Ölpreise bis zu 6 $ je Barrel zu. Für die Erholung gibt es verschiedene Gründe. Der Ölmarkt rechnet mit deutlich höheren Preisen für Rohöl in den kommenden Monaten. Zum Wochenausklang zeigt sich der Ölmarkt stabil. Aktuell notiert ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 68,25 $. Brent kostet 71,80 $ je Fass. Damit notiert der Ölpreis so hoch, wie zuletzt Anfang August.

Der Ölmarkt hatte zuletzt deutlich mit einer Abwärtsbewegung auf die jüngsten Entwicklungen wegen der Corona-Pandemie reagiert. In dieser Woche ging es jedoch für die Ölpreise steil aufwärts, auch weil sich in China die Situation deutlich gebessert zu haben scheint. Zuletzt gab es in China erneut keine Meldungen über Neuinfektionen. Ein Zeichen dafür, dass die strikten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus funktionieren. Der Ölmarkt reagierte entsprechend.

Insgesamt gibt es Hinweise auf eine deutliche Verbesserung der Lage in Japan und auch in Indien. Der südostasiatische Raum scheint sich von der Corona-Pandemie deutlich zu erholen. Das zeigen auch Werte über die Verarbeitung in den Raffinerien. Diese sind in Indien und Japan zuletzt deutlich gestiegen. Aber auch in China und auch europäischen Ländern gibt es immer mehr Hinweis auf eine deutlich gestiegene Raffinerieverarbeitung von Rohöl zu Rohölprodukten.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Positive Meldungen gab es auch durch die US-Energiebehörde (DOE), die zuletzt deutliche Abbauten bei Rohöl und Benzin vermeldete. Dabei ist auch wichtig zu beachten, dass die US-Fahrsaison quasi schon wieder vorbei ist und trotzdem die Benzinstände in den Lagern weniger geworden sind. Daneben gibt es aber auch erste Meldungen über einen möglichen Hurrikan am Golf von Mexiko.

Diese Meldung treibt aktuell die Ölpreise etwas an. Damit dürfte sich auch die Hurrikan-Saison in den USA in den Vordergrund drängen, die offiziell schon im Juni gestartet ist und noch bis November weitergehen dürfte. Am Golf von Mexiko hat man bereits begonnen erste Plattformen zu evakuieren. Am Golf von Mexiko findet ungefähr 17 % der gesamten Ölförderung der USA statt. Eine Beeinträchtigung hat starken Einfluss auf die Ölpreise.

Mit Spannung blicken Anleger und der Ölmarkt heute auf das wichtige Zentralbank-Treffen in Jackson Hole. Es wird erwartet, dass sich der US-Notenbankchef Jerome Powell zur wirtschaftlichen Lage der USA und einer möglichen Änderung der Geldpolitik äußern wird. Dabei werden den Worten Powells großes Gewicht beigemessen. In der vergangenen Woche deutete sich an, dass die US-Notenbank FED ihre lockere Geldpolitik beenden und womöglich die Zinsen erhöhen möchte. Powell dürfte sich etwas verklausuliert äußern, aber letztlich die weitere Richtung erläutern.

Verbraucher konnten sich auch in dieser Woche über günstige Heizölpreise und Benzinpreise freuen. Allerdings sind die Preise mittlerweile doch sehr stark angezogen und trüben die Nachfrage nach Rohölprodukten.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1751 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Im Vergleich zur Vorwoche hat der Dollar deutlich an Stärke verloren und stärkt damit die Rohöl-Nachfrage.

Zurück