Ölpreise kaum verändert | Aktuelle Ölmarkt-News vom 22.02.2018

um 08:47 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise haben sich am gestrigen Handelstag und auch heute Morgen im frühen Handel nur wenig bewegt. Dementsprechend notierte die Nordsee-Ölsorte BRENT am Donnerstagmorgen nahezu unverändert bei 64,9 Dollar/Barrel und auch die US-Ölsorte WTI wurde mit 61,1 Dollar/Barrel nur leicht tiefer gehandelt als gestern Morgen. Weiterhin fehlt es dem Weltölmarkt an neuen Impulsen, weshalb die Ölpreise zurzeit nach einer neuen Richtung suchen. Diese Richtungssuche hat das Potential für eine längerfristige Seitwärtsbewegung, denn insgesamt scheinen sich die Ölpreise auf das aktuelle Preislevel einzupendeln.

Seit Wochenbeginn weisen die Ölpreise zwar eine minimal sinkende Tendenz auf, diese ist jedoch nicht auf Marktentwicklungen zurückzuführen sondern auf die Kursentwicklung des US-Dollars. So hatte die globale Ölwährung Dollar in der zurückliegenden Woche deutlich an Wert zugelegt, was Rohöl in anderen Währungsräumen verteuert und somit auf die Nachfrage drückt. In der Regel führt dies dann zu fallenden Ölpreisen.

Im bisherigen Februarverlauf zeigt sich der €uro-Dollar-Wechselkurs insgesamt von einer volatilen Seite mit deutlichen Währungsgewinnen und –Verlusten innerhalb von wenigen Tagen. So stand der €uro Anfang Februar mit 1,25 Dollar/€uro auf einem Langzeithoch, brach dann spürbar ein um im Anschluss wieder genauso kräftig zu klettern. Seitdem hat der €uro gegen den Dollar wieder rund zwei Prozent an Wert eingebüßt und stand am heutigen Donnerstagmorgen bei 1,227 Dollar/€uro. Neue Impulse für den Devisen- und Aktienmarkt könnten heute von der US-Notenbank kommen, denn diese veröffentlicht ein Sitzungsprotokoll, dass Aufschluss über die nächste US-Leitzinsanhebung geben könnte.

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Aktuell richtet sich der Blick der Händler wieder auf die allwöchentlich anstehenden Daten vom US-Ölmarkt. Zuletzt waren von dort klare Wachstumssignale gekommen und auch bei den aktuellen Daten, die heute Abend mit einem Tag Verspätung veröffentlicht werden, erwarten Analysten eine weiter anziehend US-Ölförderung und auch steigende Öllagerbestände in den USA.

Obwohl in den USA weiterhin die Wartungssaison der Ölraffinerien läuft und daher die Nachfrage nach Rohöl vergleichsweise gering ist, hatte das private American Petroleum Institute (API) mit seinen Zahlen gestern einen Rückgang der US-Öllager in Aussicht gestellt. Sollten dies zutreffen, so könnte das zuletzt feststellbare Wachstum des amerikanischen Ölmarktes in Frage gestellt werden. Daher warten Händler nun gespannt auf die offiziellen Daten der US-Regierung, die somit im Tagesverlauf neue Impulse für den Ölhandel bringen könnten.

Auch die Geopolitik könnte die Ölpreise bald wieder stärker beeinflussen, denn die jüngsten Entwicklungen in Syrien lassen immer wieder neue Konflikte entstehen, an denen ölreiche Staaten und Weltmächte beteiligt sind. Um die kriegerischen Auseinandersetzungen einzudämmen werden immer wieder Wirtschaftssanktionen ins Spiel gebracht, wie z.B. die Wiederaufnahme des Ölembargos gegen den Iran. Aktuell wirkt sich die Geopolitik jedoch kaum auf die Ölpreise auf.

Insgesamt ist die Nachrichten- und Datenlage am Ölmarkt derzeit recht stabil. Die anziehende globale Ölnachfrage sowie die Förderkürzung der OPEC-Allianz und auf der anderen Seite das Wachstum des US-Ölmarktes, sind in der aktuellen Preissetzung bereits berücksichtigt. Somit könnte das jetzige Ölpreisniveau ein Gleichgewicht darstellen, welches uns über einen längeren Zeitraum begleiten wird.

Die OPEC hat ihr wichtigstes Ziel eines Ölpreises von gut 60 Dollar/Barrel erreicht und gleichzeitig deckelt die steigende US-Ölförderung den Ölpreis nach oben. Und ob von Seiten der, in den vergangenen Jahren stets unter enormen Preisruck arbeitenden US-Schieferölindustrie ein Interesse daran besteht die Ölpreise wieder deutlich unter die 60-Dollar-Marke zu drücken, darf bezweifelt werden.

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