Ölpreise im Aufwärtstrend – Brent-Öl bei 120 $ Marke | Aktuelle Ölmarkt-News vom 07.06.2022

um 10:18 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise sind zum Start in die Woche erneut zugelegt und notieren Dienstag verteuert. China hebt die Corona-Maßnahmen des zweimonatigen Lockdowns auf. Shanghai öffnet den Hafen, wochenlang warteten Schiffe in Küstennähe auf eine Löschung. Libyen öffnet die Ölfelder Sharara und EL Feel, somit kommt wieder mehr Rohöl auf den Weltmarkt. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 118,93 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 120,19 $ je Fass. Der Ölmarkt bleibt volatil, die Ölpreise bewegen sich in der Seitwärtsbewegung mit deutlichen Preisunterschieden.

Die OPEC+ einschließlich Russland haben sich auf eine Ausweitung der Fördermengen geeinigt. Im Juni und August möchte man 648.000 Barrel pro Tag fördern. Experten und Analysten sehen diese Vorgaben jedoch skeptisch, ob die zusätzlichen Mengen die Weltnachfrage nach Rohöl ausreichend bedient werden kann. Unterdessen meldet Libyen die Wiedereröffnung des größten Ölfeldes El Sharara, nach Schließung wegen Protesten langsam wieder. Die Ölexporte könnten entsprechend zeitnah aufgenommen werden. Saudi-Arabien, der führende Opec-Staat, hatte die Preise für Ölexporte nach Asien überraschend verteuert. Der Markt hat dieses als Signal für ein stärkeres Vertrauen in die Nachfrage gedeutet.

Die Mitgliedsstaaten der EU haben sich im Streit um ein Ölembargo gegen Russland auf einen Kompromiss geeinigt. Der Import des russischen Rohöls soll nur noch über die Pipeline erfolgen, Seewege sollen zum Ende des Jahres ausgeschlossen werden. Ungarn ist massiv von russischen Importen abhängig, da man aufgrund der geografischen Lage keine Seehäfen hat. Daher wurde der Kompromiss gefasst, dass, Ungarn und andere Länder weiterhin Rohöl über die Druschba-Pipeline beziehen können.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

China löst die die strikten Corona-Maßnahmen auf, Shanghai kehrt zur Normalität wieder. Auch in Peking geht man von weitgehenden Öffnungsschritten aus. Ziel ist es den Normalbetrieb wiederherzustellen und die Wirtschaft erneut zu beleben. Hunderte Frachtschiffe haben zum Teil wochenlang vor der chinesischen Küste auf Löschung gewartet. Das hatte enormen Einfluss auf die Lieferketten, Produktionsfähigkeit sowie das Weltwirtschaftswachstum. Experten und Analysten gehen davon aus, dass die Öffnung zu einer Gegenbewegung führen wird und die Nachfrage nach Rohöl wieder steigen wird.

Für Verbraucher sind die aktuell höheren Rohölpreise schlechte Nachrichten. Die Heizölpreise sind auf einem konstant hohem Niveau angelangt. Wahrscheinlich werden wir auch diese Woche deutliche Preisschwankungen sehen. Die Spritpreise notieren ebenfalls auf hohem Preisniveau. Die Benzinpreise und Dieselpreise bleiben trotz Tankrabatt extrem teuer. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben dazu beitragen, dass die Inflationsrate auf 7,4 Prozent gestiegen ist. Auch die Lebensmittelpreise sind zuletzt deutlich angestiegen. Unabhängig davon zeichnet sich aber auch ab, dass neben Lebensmittel und Energie auch alles andere deutlich teurer geworden ist.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,0687 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar ist aktuell deutlich stärker, weil der Dollar als Krisenwährung Zulauf hat und Zinserhöhungen auch den Kurs stärken. Die Nachfrage nach Rohöl wird dadurch stark beeinflusst.

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