Ölpreise im Abwärtstrend – schwache Konjunkturdaten aus China belasten den Markt | Aktuelle Ölmarkt-News vom 16.08.2022

um 09:04 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise sind zum Start in die Woche deutlich günstiger und notieren am Dienstag mit enormen Abschlägen. China meldet Konjunkturdaten, die deutlich unter den Erwartungen liegen. Die chinesische Notenbank reagiert prompt mit einer Zinssenkung, um zur Stabilisierung der Wirtschaft gegenzusteuern. Zum Wochenanfang teilte der Ölkonzern Aramco mit, mehr Rohöl fördern zu können. Das hat den Preis für Rohöl um vier Prozent bei 94 USD stark gedrückt. Die Sorge vor einer Energiekrise in Europa könnten die Aussichten für eine konjunkturelle Entwicklung stark belasten und die Rezessionsangst vorantreiben. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 88,53 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 93,91 $ je Fass.

Am Montag wurden neue Konjunkturdaten aus China für den Monat Juli veröffentlicht, diese lagen jeweils unter den Erwartungen. Die Industrieproduktion stieg um 3,8 Prozent. Die Einzelhandelsumsätze stiegen um 2,7 Prozent und die Investitionen in Sachanlagen wuchsen um 5,7 Prozent. Als Hauptgrund für das geringe Wachstum wird die Null-Covid-Politik mit den strikten Lockdowns verantwortlichen gemacht. Auf der Ferieninsel Hainan gibt es zurzeit mehr als tausend Neuinfektionen am Tag. Urlauber stehen unter Quarantäne, der Flugverkehr auf die Insel wurde zwischenzeitlich ausgesetzt.

Die pikiere Lage auf dem Ölmarkt hält weiterhin an, zuletzt war der Ölpreis von Nachfragesorgen und einem Angebotsdefizit geprägt. Die monatlichen Meldungen der Internationalen Energieagentur und der OPEC vielen unterschiedlich aus und haben die Versorgungsängste und Unsicherheit erneut erhöht.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Das zeigte letzte Woche veröffentlichte Meldung der OPEC über die Nachfrageentwicklung. Die OPEC geht anders als die IEA von einem Nachfragerückgang bis zum Ende des Jahres um -300 000 Barrel/Tag aus. Die widersprüchlichen Meldungen zeigen, wie schwierig die Einschätzung der Nachfrageentwicklung ist. Die IEA machte geltend, dass höhere Gaspreise auch die industrielle Nachfrage nach Rohöl und Rohölprodukten steigern. Zumindest dieses Argument hält die aktuelle Preisentwicklung aufrecht.

In Russland ist die Förderung an Rohöl, weniger stark gefallen als erwartet, berichtet die IEA. Experten und Analysten gehen von Exporten seit Beginn des Russland Krieges immer noch von 7,4 Mio. Barrel / Tag aus, das sind nur 600 000 Barrel/ Tag weniger als vor dem Krieg. Bis Ende des Jahres wird ein Anstieg von etwa 380.000 Barrel/ Tag prognostiziert.

Aufgrund einer Störung mussten drei Plattformen im Golf von Mexiko kurzfristig gestoppt werden. Ein Bauteil musste aufgrund eines Lecks an der Pipeline ausgetauscht werden, die Förderung konnte in der Zwischenzeit wiederhergestellt werden.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind auf einem extrem hohen Preis-Niveau. Die Spritpreise und Benzinpreise bleiben trotz des Tankrabatts weiterhin hoch. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland im Juli auf 7,5 Prozent gefallen. Deutliche Preistreiber sind neben Energie auch die Lebensmittelpreise.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,017 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar zeigt eine aktuell sehr deutliche Schwäche. Die Nachfrage nach Rohöl ist entsprechend etwas gestiegen und lässt ebenfalls die Preise für Rohöl steigen.

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