Ölpreise günstiger zum Start in den November – China erneut in Lockdowns | Aktuelle Ölmarkt-News vom 01.11.2022

um 10:28 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise sind zum Start in den November etwas unter Druck geraten und notieren am frühen Dienstag etwas günstiger in den Handelstag. China meldet enttäuschende Wirtschaftsdaten und verhängt erneut Lockdowns in einigen Metropolen. Um den Preis zu stabilisieren, beschloss die OPEC+ ab November eine Kürzung der Förderung. Die Gasölnotierungen haben erneut stark abgenommen.  Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 87,81 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 94,27 $ je Fass. Wie man an unserem Preis-Chart erkennen kann, ist der Preis hoher Volatilität unterlegen.

Die beschlossene OPEC+ Förderkürzung werden im November und Dezember wirksam. Jedoch sehen Experten und Analysten diesen Schritt als überinterpretiert, da die Förderländer die angestrebte Menge sowieso nicht erreicht hätten. Der Effekte was die Angebotslage anbetrifft sollte sich in Grenzen halten, jedoch preist die aktuelle Rohölnotierung alle Faktoren bereits jetzt schon ein. Unterdessen hat die OPEC+ Gemeinschaft ihre Prognose für die globale Rohölnachfrage in den nächsten Jahren angehoben.

China verhängt erneut strengere Maßnahmen, um die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu bekommen. Solche Maßnahmen schränkten das Leben der Bürger und das Wachstum der Wirtschaft stark ein. Weiterhin steckt das Land in einer strikten Covid-Politik fest, etliche Lockdowns, Produktionsstopps und die reduziere Nachfrage sind die Folgen. Die Immobilienbranche ist ebenfalls in einer deutlichen schiefen Lage, so wurden Bauaktivitäten stark zurückgefahren. So fielen Chinas Rohölimporte von Januar bis September um - 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Es ist der erste Rückgang seit 2014 im Jahresvergleich.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Unterdessen meldet die USA ein starkes Wirtschaftswachstum, das US-Bruttosozialprodukt wuchs im dritten Quartal um 2,6 Prozent, im Vergleich dazu erwartet wurden 2,4 Prozent. Gleichzeitig profitierte der Dollar. Die Ölnachfrage ist in den vergangenen Wochen etwas zurückgegangen. Experten sehen die US-Wirtschaft stärker als erwartet. An der Ostküste ist eine Dieselknappheit entstanden, dieser Zustand ist auf Wartungen in den Raffinerien zurückzuführen.

Ab dem 5. Dezember soll die Preisobergrenze für russische Rohölimporte in Kraft treten. Unternehmen und Marktteilnehmer, die den Handel und Transport von russischem Rohöl ermöglichen, sollen vor den Sanktionen geschützt werden. Ein Preisniveau wurde nicht bekannt gegeben. Die Ölpreisobergrenze soll über die G7-Staaten hinausgehen, weitere EU-Mitglieder und Länder sollen mit eingeschlossen werden. Die chronische Dieselknappheit in Europa wurde bis jetzt mit Importen aus Russland kompensiert. Dies wird in immer näherer Zukunft nicht mehr der Fall sein. Das Öl wird sich zwar andere Wege nach Europa gelangen, das Problem wird allerdings bestehen bleiben, wenn nicht sogar größer werden.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro ist erneut etwas schwächer, letzte Woche kämpfte dieser noch mit dem Dollar um die Parität. Aktuell notiert der €uro bei 0,9917 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar zeigt aktuell wieder deutliche Stärke und lässt die Nachfrage nach Rohöl entsprechend etwas sinken. Der hohe Dollar-Kurs dürfte die Ölpreise noch etwas weiter belasten.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind zum Schluss dieser Woche deutlich angestiegen. Wir empfehlen die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind in dieser Woche ebenfalls weiter gestiegen. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben zuletzt mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland im Oktober voraussichtlich auf 10,4 Prozent geschätzt worden, gegenüber 10 % im September. Deutliche Preistreiber sind Energie- und Lebensmittelpreise.

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