Ölpreise geben nach – Unruhe vor OPEC+ Treffen | Aktuelle Ölmarkt-News vom 26.02.2021

um 11:20 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Der Höhenflug bei den Ölpreisen ist erst einmal vorbei. Nachdem es in dieser Woche deutlich bergauf ging und neue Höchstwerte seit über einem Jahr erreicht wurden, haben die Ölpreise zum Schluss dieser Woche spürbar nachgegeben. Es gibt Unruhe auf den Finanz- und Terminmärkten. Zum einen geht die Angst vor einer Inflation um, zum anderen ist nicht klar, wie hoch die künftige Ölfördermenge bei den OPEC+ Staaten ausfallen wird. Das drückt auf den Ölpreis, der sich dennoch in einem sog. Superzyklus befinden könnte.

Mit Superzyklus ist ein Preisanstieg gemeint, der mehrere Jahre dauert, breit angelegt ist und stark ausfällt. Die jüngsten Entwicklungen bei den Ölpreisen hatten Spekulationen über einen möglichen Superzyklus erneut angefacht. Es könnte tatsächlich sein, dass wir uns mitten in einem solchen Zyklus befinden, allerdings ist es für viele Experten aktuell verfrüht davon zu sprechen. Aufschluss könnte aber das nächste Treffen der OPEC+ Staaten Anfang März geben.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Hier wird erwartet, dass die OPEC+ Staaten, allen voran Saudi-Arabien, die Förderbegrenzungen aufheben und deutlich mehr Öl fördern werden als in den vergangenen Monaten. Allein Saudi-Arabien hatte seine tägliche Förderquote um eine Million Barrel pro Tag gesenkt und damit die Ölpreise und den Preisanstieg massiv gestützt. Die Abkehr von der Förderdisziplin könnte die Ölpreise zunächst deutlich schwächen. Es ist jedoch davon abhängig, wie hoch die Förderquoten am Ende sein werden.

Aktuell notiert ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 63,04 Dollar. Ein Barrel der für Europa relevanten Öl-Sorte Brent kostet aktuell 66,35 US-Dollar. Damit halten die Ölpreise weiterhin ihre wichtigen psychologischen Marken und Erhalten weiterhin eine Unterstützung von unten. Die Werte haben sich seit heute Morgen leicht verbessert. Kommende Woche könnten die Ölpreise dennoch stark nachgeben, obwohl jüngste Prognosen eine stärkere Nachfrage voraussehen und Größen wie Goldman Sachs deutlich teurere Ölpreise vorausgesagt haben.

Obwohl es positive Meldungen bei der Bekämpfung der Corona-Krise und konjunkturellen Erwartungen und Entwicklungen gibt, sollte man dennoch aktuell den Blick auf die Finanzmärkte richten. Hier ist die Unruhe am größten, auch weil die Kapitalmarktzinsen in den USA deutlich angestiegen sind.

Ein Hinweis darauf, dass das von US-Präsident Joe Biden angestrebte Konjunkturprogramm sowohl die Inflation als auch die Wachstumserwartungen hochtreibt. Insofern müsste die FED, die bisher eine sehr geringe Zinspolitik fährt, zur Stützung des Marktes die Zinsen erhöhen. Dadurch würden aber insbesondere riskantere Anlageklassen, wie Investitionen in Rohöl, unattraktiver. Es bleibt spannend, wie sich der Ölpreis weiter entwickeln wird. In der kommenden Woche gibt es wichtige Entscheidungen und damit werden auch die Grundlagen für die weitere Entwicklung gelegt.

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