Ölpreise geben nach – Ölmarkt wegen Delta-Variante besorgt | Aktuelle Ölmarkt-News vom 13.08.2021

um 11:05 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise stehen erneut unter Druck und geben wieder nach. Zum Wochenausklang nimmt auf dem Ölmarkt die Sorge vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zu und damit verbundener Einschränkungen der Mobilität. Dabei gibt es auch neue Prognosen und Aussichten zur Nachfrageentwicklung. Aktuell notiert ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 68,60 $. Brent kostet 70,92 $ je Fass.

Die Corona-Krise rückt wieder in den Fokus des Ölmarkts. Die weiterhin starke Ausbreitung der Delta-Variante lässt Befürchtungen von Einschränkungen in der Mobilität und Lockdowns immer wahrscheinlicher werden. Am Markt sorgt dies für eine eingetrübte Stimmung und stärkt Nachfragesorgen. Dabei sind die Prognosen eigentlich gar nicht mal so schlecht. So hat die Internationale Energie-Agentur (IEA) zwar ihre Prognose für die Nachfrage nach unten korrigiert.

Allerdings ist die Korrektur nur sehr gering ausgefallen und dürfte sich kaum merklich auf die Preisgestaltung auswirken. Deutlicher wurde die OPEC. Diese erteilte in ihrem Monatsbericht den USA eine Abfuhr. Die Förderung der Ölmengen wird nicht angehoben, auch weil das Angebot ausreichend sei und die USA selbst die Fördermengen angehoben hätten. Die Aussichten für die Nachfrage bleiben laut OPEC ebenfalls unverändert.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Die Angaben zeigen sehr deutlich, wie die Wahrnehmung aktuell trüben kann. Analysten waren bisher auch der Meinung, dass die Reaktionen auf die Ausbreitung der Delta-Variante maßvoll und weniger hart ausfallen würden, als vom Markt erwartet. Entsprechend wird dazu geraten die aktuelle Unruhe wegen möglicher Nachfragesorgen eher zu ignorieren. Denn diese könnten bereits bald wieder einer größeren Nachfrage folgen.

Auch die Daten aus den US-Lagern waren eher erfreulicher Natur. So hat es laut Angaben der US-Energiebehörde (DOE) Abbauten bei Rohöl und Benzin gegeben. Dagegen gab es erneut leichte Aufbauten bei den Mitteldestillaten. Die Abbauten sind ein guter Hinweis auf eine potente Nachfrage-Situation in den USA. Weniger gut waren allerdings die Hinweise darauf, dass in den USA tatsächlich deutlich mehr Öl gefördert wird. Auch die OPEC hatte auf diesen Umstand hingewiesen.

Die jüngsten Entwicklungen beim Ölpreis haben vor allem für Verbraucher ihre guten Seiten. Verbraucher in Deutschland konnten sich in dieser Woche erneut über gefallene Heizölpreise und Benzinpreise freuen. Zwar ziehen die Preise wieder etwas an, doch das Niveau ist im Vergleich zur Vorwoche weiterhin günstig. Die hohen Ölpreise hatten zuletzt auch die Transport-Kosten und Produktionskosten nach oben getrieben, was auch zu einer erhöhten Inflation beiträgt. In Deutschland ist die Inflation bereits auf über 3,8 % gestiegen. Die Preisschraube richtet sich immer mehr am Ölpreis aus. Entsprechend ist der Effekt bei privaten Haushalten deutlicher.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1738 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Aktuell ist der Dollar etwas stärker geworden und schwächt damit die Rohöl-Nachfrage.

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