Ölpreise geben leicht nach – Aussichten auf verknapptes Angebot | Aktuelle Ölmarkt-News vom 26.10.2021

um 10:51 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Ölpreise, Ölpreis, Ölnotierungen, Ölförderung, Ölimport

Die Ölpreise haben zu Beginn der Woche erneut neue Höchststände erreicht. Zuletzt waren Brent und WTI im Jahr 2014 auf diesem hohen Preisniveau angelangt. Am heutigen Tag haben die Ölpreise etwas nachgegeben. Die aktuelle Entwicklung wird als Korrektur angesehen. Die Indizien auf ein deutlich verknapptes Angebot zum Jahresende häufen sich. Allerdings bleibt die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie eine Gefahr für die Nachfrageentwicklung. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 83,40 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 85,67 $ je Fass.

Es könnte nicht besser für die Ölpreise laufen. Aktuell ist die globale Nachfrage nach Rohölprodukten spürbar angezogen. In weiten Teilen der Welt hat die Heizsaison begonnen und auch die Mobilität führt zu einer höheren Nachfrage nach Diesel und Benzin. Die Aussicht auf einen sehr kalten Winter, stützt dabei die Ölpreise umso mehr. Denn Gas ist aktuell so teuer, dass sich Öl und Rohölprodukte als Substitute eignen. Strom- und Produktionswerke setzen ebenfalls vermehrt auf Öl statt auf Gas. Gleichzeitig steigt global die Sorge vor einem Engpass bei Gas und Kohle. Die Nachfragesituation auf dem Ölmarkt ist entsprechend verknappt und treibt die Ölpreise weiter hoch.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Die Frage bleibt, ob dieser Zustand tatsächlich weiter anhält. Zum einen versprechen verschiedene Länder eine größere Zufuhr von Gas, zum anderen setzen vermehrt auch stärkere Player auf alternative Möglichkeiten. China hat beispielsweise das Thema Kohle auf die Agenda gesetzt und arbeitet fleißig daran, die Ressource stärker abzubauen und bei der Stromerzeugung zu nutzen. Gleichzeitig steigt die Sorge vor einer erneut starken Corona-Welle im Winter.

Die Inzidenzzahlen weltweit nehmen wieder rapide zu. Einige Experten befürchten schon jetzt, dass es zu Lockdowns kommt und dadurch auch die Nachfrage wieder einbrechen könnte. Eine Jahreszeit bedingt niedrigere Nachfrage nach bestimmten Produkten kann ebenfalls noch kommen, wonach es aktuell jedoch nicht aussieht. Die Pandemie-Entwicklung wird daher auf dem Ölmarkt aktuell genau verfolgt, weil sie starken Einfluss auf die Ölpreise nehmen kann.

Zum Ende des Jahres wird aufgrund der Nachfragesituation ein deutlicher Anstieg der Ölpreise erwartet. Das hat vor allem für Verbraucher schlechte Folgen. Die Preise für Heizöl haben erneut ein neues Mehr-Jahreshoch erreicht. Unterdessen haben die Spritpreise deutlich zugelegt und notieren mittlerweile auf neuen Rekordhochs. Die Benzinpreise notieren auf Allzeithochs. Diesel ist mittlerweile so teuer wie nie zuvor. Rufe nach politischer Einflussnahme gegen hohe Energiekosten und Begrenzungen der Belastungen werden immer lauter.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1607 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Aktuell trägt der etwas schwächere Dollar zu einer höheren Nachfrage auf dem weltweiten Ölmarkt bei.

Zurück