Ölpreise fester – US Rohölbestände steigen | Aktuelle Ölmarkt-News vom 14.10.2022

um 10:18 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise zum Wochenende etwas fester und notieren am heutigen Freitag mit Aufschlägen in den Handelstag. Diese Woche sind die Rohölpreise erst nach unten geklettert um ab der Wochenmitte wieder zu steigen. Es bestehen weiterhin eine große Unsicherheit auf dem Markt zwischen Rezessionsangst, Nachfragesorgen und Angebotsknappheit. Die Senkung der Förderkapazität durch die OPEC+ Mitglieder stützt die Preise auf einem hohen Level. Aus den USA zeigen die API-Bestandsdaten Aufbauten beim Rohöl. Unterdessen verzeichnen die Gasölnotierungen einen starken Rückgang. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert bei 89,30 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 94,60 $ je Fass. Der Ölmarkt unterliegt in aktuellen Lage einer hohen Volatilität.

Die USA gaben diese Woche steigende Rohölbestände um 9,9 Barrel auf 439,1 Barrel an. Anderseits sind die Werte bei Mitteldestillaten (Heizöl und Diesel) um 4,9 Mio. Barrel gesunken. Somit notieren Mitteldestillat in den USA auf dem tiefsten Stand seit 40 Jahren. Die strategischen Rohölreserven der USA sind zuletzt um 7,7 Mio. auf 408,7 Mio. Barrel gesunken. Gerade zum Winter hin ist es wichtig, dass Heizöl und Diesel in den Beständen steigen, da die Heizsaison bevorsteht. Aktuell importiert die USA vermehrt Diesel nach Europa, was die Lage weiter verschärft. Bis vor kurzem wurde Europa mit dem Diesel aus Russland versorgt.

Durch das Achte-Sanktionspaket gegen Russland müssen neue Energiebezugsmärkte, Quellen und Transportwege müssen geschlossen werden. Unterdessen warnt Russland, es werde kein Rohöl an Länder vertreiben, die mit der G7-Preisobergrenze für russisches Öl einverstanden sind. Aus Washington kommen erste Bedenken, ob das Ziel damit nicht verfehlt werden könnte. Die US-Regierung will die Ölpreise weiter senken, um auch Produkte wie Benzin wieder günstiger zu machen und so die Inflation zu bekämpfen.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

In seinem jüngsten Bericht hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft für 2023 korrigiert. Hintergrund ist die hohe Inflation, der Ukraine-Krieg und die weiterhin spürbaren Auswirkungen der Pandemie. Zudem warnte der IWF vor einer erhöhten Gefahr einer weltweiten Rezession. Deutschland ist von einer Rezession insbesondere bedroht. Dennoch werden die Zentralbanken dazu gedrängt, weiterhin alles zu tun, um die hohe Inflation zu bekämpfen, auch wenn die Zinsschritte das Wirtschaftswachstum ausbremsen würden. Derweil steigt die Inflation in Deutschland weiter und ist erstmal seit September zweistellig wie seit über 70 Jahren nicht mehr.

Die größte Raffinerie in Europa (Shell, Pernis) in Rotterdam aufgrund eines Schadens aktuell nichts produziert und stattdessen Abfackeln muss. Während derweil in Frankreich immer noch die Ölarbeiter streiken, verschärft sich die Versorgungslage in Europa vier Monate vor dem Ölembargo gegen Russland. Raffineriemargen auf Rekordhoch sind das Resultat. Hinzu kommt noch das Leck an der Druschba-Ölpipeline, die führt russisches Rohöl durch Polen nach Deutschland. Polen meldet, dass die Reparaturarbeiten bereits begonnen haben.

Deutschland steckt mitten in einer Energiekrise, für Verbraucher und Konsumenten bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin schlechte Nachrichten. Die Heizölpreise sind auf einem sehr hohen Preisniveau verharrt und letzte Woche nochmals gestiegen. Wir empfehlen, die Preise zu vergleichen und Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise bleiben auf einem hohen Level. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben zuletzt mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Die Inflationsrate in Deutschland ist im September auf 10,9 % gestiegen, gegenüber 9,1 % im August. Deutliche Preistreiber sind Energie- und Lebensmittelpreise.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro hält sich bei Rekord-Tiefstständen. Gegenüber dem sehr starken US-Dollar gewinnt die Gemeinschaftswährung nur ganz wenig. Der €uro notiert aktuell bei 0,9758 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar zeigt aktuell wieder deutliche Stärke, was die globale Nachfrage nach Rohöl stark belastet.

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